Wirtschaftsminister schließt weiteren Lockdown aus
Archivmeldung vom 19.07.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat einen erneuten Lockdown ausgeschlossen. "Wir müssen und werden einen neuen Lockdown verhindern. Er wäre für viele Geschäfte und Restaurants, die bereits monatelang geschlossen waren, verheerend", sagte Altmaier der "Bild am Sonntag".
Aktuell sieht der Minister auch keinen Bedarf für weitere Maßnahmen." Solange keine Überlastung des Gesundheitssystems droht, gibt es keinen Grund für neue Maßnahmen oder gar einen Lockdown." Geimpfte oder Jüngere hätten bei einer Infektion meist gar keine Symptome, die Intensivbetten-Kapazität in Deutschland sei weit von ihrer Auslastungsgrenze entfernt. Sorge bereitet Altmaier die aktuell niedrige Impfquote.
"Wir müssen die Impfkampagne noch einmal stark beschleunigen. Überall dort, wo Menschen öffentlich zusammenkommen, ob im Biergarten oder in der Fußgängerzone, sollten Impfungen angeboten werden. Mobile Impfteams sollten Menschen in Cafés und Gaststätten ansprechen und direkt vor Ort impfen", sagte Altmaier. Gleichzeitig schlägt Altmaier vor, Geimpften und Genesenen deutlich mehr Freiheiten zu geben und Großveranstaltungen auf diese Personengruppen zu beschränken. "Wer vollständig geimpft ist, sollte nicht mehr unter Beschränkungen leiden müssen. Wir sollten überlegen, Großveran staltungen wie Konzerte oder Fußballspiele auf geimpfte und genesene Besucher zu beschränken. Ein Negativ-Test allein darf dafür dauerhaft nicht ausreichen." Belohnungen für Impfwillige hält Altmaier hingegen für eine grobe Ungerechtigkeit gegenüber deren, die sich bereits haben impfen lassen. Es würde lieber auf Abschreckungen setzen.
"Wir müssen die grausame Realität von Corona deutlicher zum Ausdruck bringen. Das machen wir ja beispielsweise bei der Krebsgefahr durch Rauchen auch mit entsprechenden Warnhinweisen und Bildern auf Zigarettenschachteln", so Altmaier. Jedem müsse klar sein: Wenn ich mich nicht impfen lasse, bin ich in Lebensgefahr. "Ein schnörkelloser Hinweis auf die eigene Lebensgefährdung bewirkt mehr für die Impfbereitschaft als Goodies oder Geschenke wie bei einer Kaffeefahrt." Der Wirtschaftsminister begrüßt zudem die CSU-Forderung nach einer Homeoffice-Pauschale von 1.000 Euro. "Viele Unternehmen und viele Beschäftigte wollen, dass bestimmte Tätigkeiten auch nach Corona von zu Hause aus erledigt werden. Homeoffice trägt auch zum Klimaschutz bei, weil viele Fahrten zum Arbeitsplatz wegfallen. Eine steuerfreie Pauschale von 1.000 Euro im Jahr halte ich daher für richtig", sagte Altmaier.
Quelle: dts Nachrichtenagentur