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70 Jahre Niedersachsen: Ministerpräsident ruft zu Zusammenhalt auf

Archivmeldung vom 01.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Klaus-Peter Wolf / pixelio.de
Bild: Klaus-Peter Wolf / pixelio.de

Aus Anlass des 70-jährigen Bestehens von Niedersachsen hat Ministerpräsident Stephan Weil die Bürgerinnen und Bürger zum Zusammenhalt aufgerufen. "Niedersachsen ist über die Jahrzehnte nicht schwächer, sondern stärker geworden, nicht ärmer, sondern wohlhabender", schrieb der Sozialdemokrat mit Blick auf die wechselhafte Vergangenheit in einem Gastbeitrag für die "Neue Osnabrücker Zeitung".

Angesichts derzeit kommender Flüchtlinge könne das Land "erneut zeigen, dass eine wohlhabende Gesellschaft helfen kann", erklärte der Ministerpräsident. Wahr sei aber auch, dass Zuwanderung die Gesellschaft verändere. "Aktuell leben bei uns 1,4 Millionen Menschen mit einer Zuwanderungsgeschichte", schrieb er. "Wir reden über etwa 18 Prozent der Bevölkerung, wir reden aber auch über fast ein Drittel der Kinder unter sechs Jahren." Zurecht rücke deswegen die Aufgabe der Integration in den Mittelpunkt des Interesses. "Lassen Sie uns (...) ebenso realistisch wie beherzt, ebenso pragmatisch wie begeistert herangehen an diese Aufgabe, die wir nur gemeinsam bewältigen können", rief Weil die Bevölkerung zur Hilfe auf. Gleichzeitig dankte er allen, die sich bereits engagieren: "In Niedersachsen gibt es eine große, beeindruckende Bereitschaft, anzupacken", stellte er fest.

Weil warnte, dass der Niedersachsen prägende ländliche Raum wegen des demografischen Wandels im 70. Jahr des Bestehens des Bundeslandes vor gravierenden Veränderungen stehe. "Auch deshalb müssen wir alles daran setzen, dass Niedersachsens Bevölkerung wächst. Nach vielen Jahren des Rückgangs ist dies im letzten Jahr erfreulicherweise wieder gelungen", stellte Weil fest.

Ungeheuer wichtig sei für die Region die Europäische Union: "Niedersachsen ist seit der Wiedervereinigung das Land in der Mitte Deutschlands, in der Mitte Europas, Drehscheibe zwischen Ost und West, Nord und Süd." Die Entwicklung der EU betreffe es daher "ganz unmittelbar und ist von allergrößter Tragweite". Weil warb daher für eine größere Zustimmung zum geeinten Europa. "Ich betrachte es als Aufgabe aller verantwortungsbewussten politischer Kräfte, sich schleichendem Euro-Skeptizismus und einem wachsenden Nationalismus engagiert entgegenzustellen", erklärte der SPD-Politiker auch mit Blick auf das Gedeihen der niedersächsischen Wirtschaft.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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