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Beck startet mit E-Mail PR-Offensive bei SPD-Mitgliedern

Archivmeldung vom 13.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit einer PR-Offensive reagiert die SPD-Zentrale jetzt auf die Verunsicherung der Basis wegen der Debatte um die Linkspartei. An mehrere zehntausend Mitglieder wurde am Mittwoch eine e-Mail verschickt, in der Parteichef Kurt Beck zahlreiche Fragen in Gestalt eines fiktiven Interviews beantwortet, berichtet die "Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe).

Beck begründet die Öffnung zur Linken darin mit der Feststellung, die SPD müsse sich dagegen wehren, "dass wir nur die Wahl zwischen großen Koalitionen und der Oppositionsrolle haben". Erstmals geht Beck in der E-Mail auch auf Linkspartei-Chef Oskar Lafontaine ein: "Wir wollen die Linkspartei in der Sache stellen - auch mit Herrn Lafontaine. Aber ein Partner wird er für uns sicher nie mehr werden". Er erstrebe, betont Beck, kein besonderes Verhältnis zur Linkspartei, "schon gar kein langfristiges. Sie ist politischer Gegner, wie alle anderen auch". Die Fragen in der E-Mail sind erstaunlich kritisch gehalten. So heißt es: "Welcher Teufel hat dich geritten, die Linkspartei-Debatte eine Woche vor der Hamburg-Wahl loszutreten?" Beck antwortet, er habe der These widersprechen müssen, dass Andrea Ypsilanit unter keinen Umständen im Landtag kandidieren dürfe. Allerdings, räumt er ein, "hätte ich damit rechnen sollen, dass diese Anmerkung in vertraulicher Runde nicht vertraulich bleibt". An anderer Stelle wird Beck gefragt: "Wie soll man als Sozialdemokrat und Menschenrechtler mit einer Linken à la Sarah Wagenknecht bei einer Podiumsdiskussion über Demokratie in der Welt einen Konsens erreichen. Wie stellst du dir das vor?" Becks Antwort: "Es ist unmöglich, sich mit dieser Partei (der Linken) gemein zu machen". Denn mit ihrer Forderung nach Nato-Austritt oder der Ablehnung des EU-Vertrages "würde Deutschland in Europa und weltweit isoliert; mir ihren abenteuerlichen Ausgaben würden die Sozialsysteme ruiniert werden". Auf Bundesebene könne es daher keine Zusammenarbeit geben, aber in den Ländern "muss diese Frage von Fall zu Fall - mit Blick auf Programm und Personen der anderen Parteien - abgewogen werden".

Quelle: Saarbrücker Zeitung

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