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De Maizière: Wehrpflicht war kein Integrations-Faktor

Archivmeldung vom 23.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gemen64 / pixelio.de
Bild: Gemen64 / pixelio.de

Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat sich gegen die Einschätzung gewandt, die Wehrpflicht habe zur Verbindung zwischen Bundeswehr und Gesellschaft einen wichtigen Beitrag geleistet. Er habe das auch lange so gesehen, habe inzwischen aber seine Meinung geändert, sagte de Maizière in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Im Kalten Krieg hieß Wehrdienst: erst eine harte Grundausbildung und dann meist monatelanger Gammeldienst. Das hat doch nicht die Verankerung der Streitkräfte in der Gesellschaft verstärkt."

De Maizière sagte, die Wahrnehmung der Bundeswehr habe nichts damit zu tun, ob es die Wehrpflicht noch gebe oder nicht, sondern vielmehr mit den Einsätzen der Bundeswehr. Die Bundeswehr sei längst in die Gesellschaft integriert. Man müsse jedoch Sorge tragen, dass das so bleibe. "Die Bundeswehr muss ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft erhalten, aber man muss sie dort nicht mehr hinführen," sagte der Verteidigungsminister der FAS.

Zum Alltag des Soldaten gehöre auch Langeweile, sagte de Maizière. Diese solle natürlich eigentlich nicht vorkommen: "Aber zum Soldatenberuf gehört zum Beispiel die Abschreckung durch Präsenz. Patrouillenfahrten, Wacheschieben. Das ist häufig mit Routine verbunden. Da kann Langeweile aufkommen. Das ist dann Teil der Arbeit", sagte der Minister.

De Maizière: Soldaten sind "süchtig" nach Wertschätzung

Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hält die Klage vieler Soldaten, ihre Leistung werde nicht ausreichend anerkannt, für unbegründet. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte de Maizière, durch den Einsatz in Afghanistan sei die öffentliche Zuwendung zu den Soldaten und zur Bundeswehr deutlich größer geworden. Etliche Soldaten glaubten jedoch, dass sie viel weniger anerkannt würden, als es in Wirklichkeit der Fall sei. "Sie haben den verständlichen, aber oft übertriebenen Wunsch nach Wertschätzung. Sie sind vielleicht geradezu süchtig danach." De Maizière wandte sich an die Soldaten mit der Aufforderung: "Hört einfach auf, dauernd nach Anerkennung zu gieren."

Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Oberst Ulrich Kirsch, wandte sich mit scharfer Kritik gegen de Maizières Äußerungen: "Ich halte die Wortwahl des Ministers an einer Stelle für enttäuschend und absolut unangemessen: Deutsche Soldaten gieren nicht. Weder nach Anerkennung noch nach sonst irgendetwas." Kirsch sagte, wenn die Soldaten ein größeres Bedürfnis nach Respekt und Wahrnehmung hätten, liege das daran, dass sie viel zu lange viel zu wenig davon bekommen hätten.

"Tatsache ist doch, dass die Bundeswehr nie ein geliebtes Kind der Demokratie war", sagte Kirsch der F.A.S. "Tatsache ist auch, dass die politischen Eliten an dieser Stelle lange Zeit versagt haben." Daraus ergebe sich für sie die Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass die Soldaten der Bundeswehr angemessen wahrgenommen würden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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