Schulz: Von der Leyen lässt Soldaten im Stich
Archivmeldung vom 02.05.2017
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Freigeschaltet durch André OttIn der Affäre um Oberleutnant Franco A. hat SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) scharf kritisiert. "Die Verteidigungsministerin müsste den aktuellen Skandal rückhaltlos aufklären und sich zugleich vor die Truppe stellen, die unter schwierigen Umständen einen harten Job macht", sagte Schulz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Stattdessen lässt Frau von der Leyen die ihr anvertrauten Soldatinnen und Soldaten im Stich. Dass das in der Bundeswehr zu Verbitterung führt, kann ich gut verstehen."
Schulz fügte hinzu, seit zwölf Jahren werde die Bundeswehr als "Testfeld für die Karriereambitionen von CDU- und CSU-Politikern missbraucht". Von der Leyen hatte die Streitkräfte angesichts einer Serie von Bundeswehrskandalen scharf kritisiert. "Die Bundeswehr hat ein Haltungsproblem, und sie hat offensichtlich eine Führungsschwäche auf verschiedenen Ebenen", sagte sie.
In einem offenen Brief an die Angehörigen der Bundeswehr schrieb sie, dass die jüngsten Skandale in der Truppe keine Einzelfälle mehr seien. Die Ministerin reagierte mit ihrer Kritik auf den Fall Franco A. Er sitzt seit seiner Festnahme am Mittwoch in Frankfurt in Untersuchungshaft. Der mutmaßliche Rechtsextremist soll als Flüchtling getarnt eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet haben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur