SPD-Abgeordnete warnt eigene Partei vor Nähe zur Tabakindustrie
Archivmeldung vom 22.12.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Carola Reimann (SPD), ist über die Nähe ihrer Partei zur Zigarettenindustrie besorgt. "Wir setzen uns für den Nichtraucherschutz ein, und gleichzeitig schalten Tabakhersteller in Parteizeitungen Anzeigen. Das passt nicht zusammen", sagte die SPD-Abgeordnete der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Reimann erklärte, sie schreibe deswegen regelmäßig an das SPD-Blatt "Vorwärts", in dem solche Anzeigen erschienen sind. "Ich wünsche mir, dass die Politik sensibler reagiert und Einladungen der Tabakindustrie nicht annimmt."
Auch der SPD-Abgeordnete Lothar Binding kritisierte gegenüber der Zeitung, "wie tief die Tabaklobby in die Politik eingedrungen" sei. Die Politik nähme nicht nur das Geld, sondern auch die Denkmuster der Tabakindustrie an. Auch die "Raucherikone" Helmut Schmidt müsse Acht geben, "dass er sich nicht zum Botschafter der Tabaklobby machen lässt", sagte Binding.
Ebenso Peer Steinbrück, der Denkmuster der Tabakindustrie verbreite, wenn er Witze über das Rauchen mache und Menthol-Zigaretten "Gesundheitszigaretten" nenne, wie kürzlich auf dem SPD-Bundesparteitag.
Quelle: dts Nachrichtenagentur