Kuhle rät zu Abstand von Musk
Der stellvertretende Fraktionschef der FDP, Konstantin Kuhle, mahnt zu Abstand von Elon Musk. "Finger weg von Elon Musk", sagte Kuhle dem "Stern". Wem an der liberalen Demokratie gelegen sei, der solle sich "von dem Mann möglichst fernhalten".
Anfang Dezember hatte FDP-Chef Lindner noch gefordert, man müsse "mehr
Milei oder Musk wagen". Den Wahlaufruf von Musk für die AfD bezeichnete
Kuhle nun jedoch als wenig überraschend. "Nachdem Elon Musk im
Vereinigten Königreich die rechtspopulistische Reform-Partei, früher
UKIP, mit seinem Geld unterstützen wollte und dort rassistische Krawalle
angeheizt hat, kann man davon nicht allzu überrascht sein", sagte der
FDP-Politiker.
Kuhle zeigte sich zudem offen dafür, noch vor der
Wahl am 23. Februar neue Sicherheitsgesetze zu beschließen, um auch den
Schutz kritischer Infrastruktur zu verbessern. "Das Kritis-Gesetz könnte
noch vor der Wahl beschlossen werden." Das wäre angesichts der
versuchten Beeinflussung deutscher Wahlkämpfe durch Russland auch ein
starkes Zeichen in Richtung Moskau, glaubt Kuhle. "Das gilt auch für das
Gesetz zur Wiedereinführung der Wehrerfassung, das Boris Pistorius
plant."
Das Gesetz zur Wehrerfassung wurde Ende November im
Kabinett beschlossen, eine Verabschiedung im Deutschen Bundestag steht
noch aus. "2011 habe ich mich noch für das Aussetzen der Wehrpflicht
eingesetzt, heute hat sich Sicherheitslage massiv verschlechtert", sagte
er. Kuhle stellte eine "mangelnde gesellschaftliche Robustheit" fest,
dagegen könne die Wehrerfassung helfen.
Der Liberale will noch
einen Schritt weitergehen. "Ich bin für eine Musterungspflicht für alle
Frauen und Männer", sagte Kuhle. "Damit bin ich in meiner Partei noch in
der Minderheit. Ich glaube aber, wir ärgern uns in zwei, drei Jahren,
dass wir das nicht gleich gemacht haben", sagte der FDP-Politiker.
Quelle: dts Nachrichtenagentur