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Neubauer verlangt "Ehrlichkeit" zu Strukturwandel in der Lausitz

Archivmeldung vom 06.05.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Zerstörung von Infrastruktur (Symbolbild)
Zerstörung von Infrastruktur (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /SB

Vor einer Demonstration gegen den Braunkohleabbau in der Lausitz am Sonntag hat Klimaaktivistin Luisa Neubauer Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) scharf kritisiert und einen ehrlichen Umgang mit den Menschen in den ostdeutschen Braunkohlegebieten angemahnt.

"Indem er lange Zeit politisch Stimmung gegen Erneuerbare gemacht hat, wohlwissend dass an ihnen die Zukunft der Region hängt, hat sich der Ministerpräsident das Leben nicht leichter gemacht", sagte Neubauer dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Nun brauche es "eine neue Ehrlichkeit, die sich an den energiewirtschaftlichen- und Klimarealitäten orientiert". Keinen Tag länger dürften die Entscheidungsträger "die Zukunft der Region durch Anti-Klima-Populismus aufs Spiel setzen", so Neubauer. "Die Lausitz könnte ein Leuchtturm für Zukunftswirtschaft und respektvolle Transformationen werden. Das geht - wenn man aufhört, nach Ausreden zu suchen, und loslegt, bevor es zu spät ist." Die Klima-Aktivistin der Gruppe "Fridays For Future" will am Sonntag an einer Demonstration gegen den Tagebau Nochten und für die Rettung des Dorfer Mühlrose teilnehmen, das nach aktuellen Planungen abgebaggert werden soll.

Der Kohleausstieg in der Lausitz ist derzeit für 2038 geplant, der zuletzt von der EU verschärfte CO2-Zertifikatehandel könnte Kohlestrom Experten zufolge jedoch bereits Ende der 2020er-Jahre unrentabel machen. Aus Sicht der Klimaaktivisten ist der Ausstieg 2038 unvereinbar mit dem Ziel, die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begren zen. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung kam jetzt zu dem Ergebnis, dass zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels der Kohleausstieg auf spätestens 2030 vorgezogen werden müsse. Bis dahin dürften in der Lausitz nur noch 205 Millionen Tonnen Kohle verfeuert werden. "Fridays For Future" kritisierte, Kretschmer und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) würden versuchen, die Probleme von heute mit Technologien von vorgestern zu lösen. Eine Zukunft habe die Lausitz aber nur mit erneuerbaren Energien.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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