Merkel geht auf Distanz zu Afrikabeauftragtem
Archivmeldung vom 01.03.2019
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Freigeschaltet durch André OttBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geht auf Distanz zu ihrem Afrikabeauftragten Günter Nooke. Bei einem Treffen mit Museumsdirektoren, Historikern und Staatssekretären zum Umgang mit Afrika und dem kolonialen Erbe im Kanzleramt vergangene Woche habe Merkel Aussagen und Wortwahl Nookes kritisiert, berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf die Auskunft Beteiligter.
Nookes hatte in einem Interview erklärt, die Kolonialzeit habe dazu beigetragen, "den Kontinent aus archaischen Strukturen zu lösen". Nooke hatte sich außerdem zum Kinderwunsch von Männern in Niger ("die Männer hätten gern elf") und zur Arbeitsproduktivität von Afrikanern auf dem Bau ("eine andere als hier") geäußert. Kritiker fordern seitdem Nookes Entlassung. Allerdings soll die Kanzlerin bei dem Treffen angeblich auch ihrerseits scharf formuliert haben: Politiker in der Afrikanischen Union dem Zusammenschluss der afrikanischen Staaten hätten "alle Dreck a m Stecken", wurde die Kanzlerin zitiert. Aus Regierungskreisen heißt es allerdings, das Zitat sei "falsch". Ein Beteiligter erinnert sich, Merkel habe nur die Meinung Dritter wiedergegeben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur