FDP-Energiepolitiker fordern mehr Maßnahmen für Energiesicherheit
Archivmeldung vom 01.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Arbeitsgruppe für Klimaschutz- und Energiepolitik der FDP-Bundestagfraktion fordert zusätzliche Maßnahmen, um die Unabhängigkeit Deutschlands von den Gaslieferungen Russlands voranzutreiben. So soll auch eine Trennung von Gaslieferung und dem Betrieb von Gasspeichern geprüft werden, wie es aus einem Papier der Arbeitsgruppe hervorgeht, über das die "Welt" berichtet.
Um eine krisensichere Gasversorgung zu gewährleisten müsse der Anteil jedes einzelnen Lieferantenstaates zudem auf unter 30 Prozent des Bedarfs gedrückt werden. "Kein Land darf so mächtig sein, dass es nach Belieben substanziellen Einfluss auf den deutschen Gaspreis und die Versorgungssicherheit hat", heißt es in dem Papier. Um sich unabhängiger zu machen, wollen die FDP-Fachpolitiker auch die Gas-Förderung in Deutschland ausbauen.
Bislang würden zwischen drei und sechs Prozent des Verbrauchs im eigenen Land gefördert.
Geht es nach den Liberalen soll künftig auch in der deutschen Nordsee Erdgas gewonnen werden. Neue Gasfelder vor der Küste sollen zusammen mit den Niederlanden erschlossen, verstärkte Probebohrungen zur Entdeckung weiterer Vorkommen geprüft werden. So soll bis zu zehn Prozent des Bedarfs künftig aus heimischen Quellen gedeckt werden. Außerdem sieht das FDP-Papier, das in der nächsten Sitzung von der Gesamtfraktion beschlossen werden soll, Einsparungen beim Gas vor, indem Gebäude besser gedämmt, Solarenergie und Geothermie eingesetzt werden.
"In den letzten Jahren wurde die Gasversorgung Deutschlands stiefmütterlich behandelt", kritisiert der energiepolitische Sprecher der FDP-Fraktion Michael Kruse der "Welt".
Das habe Deutschland in die Abhängigkeit von Russland geführt, da das Land aus geopolitischen Interessen seinen Einfluss über Lieferungen und Beteiligungen an Gasspeichern in Deutschland ausgebaut habe. "Wir müssen nun schleunigst umsteuern und die Gasversorgung in Deutschland krisenfest machen", sagte Kruse. Noch vor wenigen Jahren habe Deutschland rund ein Fünftel des Gasbedarfs selbst gefördert, dieser Anteil müsse dringend wieder mindestens auf zehn Prozent erhöht werden. "Eine Gasförderung in der Nordsee würde hohen ökologischen Standards entsprechen und die Versorgungssicherheit stärken", so Kruse.
Quelle: dts Nachrichtenagentur