Lucke: Koalition mit der Union auf Bundesebene ausgeschlossen
Archivmeldung vom 04.06.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer AfD-Vorsitzende Bernd Lucke hat am Dienstag eine Koalition mit der Union auf Bundesebene als "ausgeschlossen" bezeichnet. Nach Diskussionen in der Union, eine Koalition mit der AfD auszuschließen, geht diese damit ihrerseits auf Distanz: "Auf Bundesebene ist eine Koalition mit der Union solange ausgeschlossen, wie diese an ihrer Euro-Rettungspolitik festhält", sagte Lucke der F.A.Z..
Auf Länderebene entschieden die Landesverbände eigenständig, mit wem sie eine Koalition eingingen. Lucke sagte, er beobachte die Debatte in der Union "amüsiert". Schließlich vertrete seine Partei nach seinem Dafürhalten in vielen Bereichen "alte CDU-Positionen". Man werde der Union "nicht hinterherlaufen", sei aber gegenüber "allen demokratischen Parteien gesprächsbereit". Lucke bestätigte der F.A.Z., dass er eine Kandidatur für den Bundestag anstrebe. "Im Falle meiner Wahl würde ich dann natürlich aus dem Europaparlament ausscheiden", sagte er. Sollte die ECR-Fraktion im Europaparlament am Mittwochabend seine Partei nicht in die Fraktion aufnehmen, werde er mit keiner anderen Fraktion verhandeln, sagte Lucke der F.A.Z.
Nach ähnlichen Äußerungen der CDU-Bundestagsabgeordneten Erika Steinbach und Klaus-Peter Willsch warnte am Dienstag auch die mittelsächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann davor, die AfD zu ignorieren. Das sei schäbig gegenüber den Leuten, die sie gewählt haben. "Das sind nicht nur rechtsradikale Spinner", sagte Bellmann der F.A.Z. In Sachsen sei eine Zusammenarbeit mit der AfD kein Thema, sagte Sachsens CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer der Zeitung am Dienstag: "Ich schließe eine Koalition aus."
Quelle: dts Nachrichtenagentur