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Politikwissenschaftlerin Münch: Konflikte in der Union werden noch stärker aufbrechen

Archivmeldung vom 14.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Logo der Union (CDU und CSU)
Logo der Union (CDU und CSU)

Bild: CDU/CSU

Die Politikwissenschaftlerin und Direktorin der Politischen Akademie Tutzing, Ursula Münch, rechnet mit einem neuen Richtungsstreit in der Union, wenn sie die Bundestagswahl verliert. "Wenn die Wahl verloren geht, werden die Konflikte in der Union noch stärker aufbrechen", sagte Münch der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Sie gehe davon aus, dass die Fragen, wie es die Union künftig mit der AfD halten will und wie sie künftig Rechte und Konservative einbinden will, die Partei beschäftigen werden.

Münch ist überzeugt, dass die Union ihr Potenzial als Volkspartei mit breitem Spektrum von linksliberalen bis hin zu rechten Positionen derzeit nicht ausschöpft. "Die Union wird ihr Heil an der Wahlurne sicherlich nicht mit Maaßens Positionen finden", erklärte Münch. Gleichzeitig sei es aus ihrer Sicht aber "Unfug, sich gegen rechte Positionen abzugrenzen". "Gegen Rechtsextreme muss sie sich abgrenzen. Aber rechte Positionen muss die Union als konservative Partei natürlich integrieren können", meint Münch. Sie sieht zwischen AfD und Union noch ein Feld, das die Union für sich gewinnen könne und nicht etwa den Freien Wählern überlassen dürfe.

Kanzlerkandidat Armin Laschet ist aus ihrer Sicht in dieser Frage "unpräzise". Münch hält eine stärkere Rückbesinnung der Union auf den Charakter der Volkspartei für notwendig. Aus ihrer Sicht geht der Union derzeit die Wählerschaft links der Mitte - viele Frauen, urbanes Publikum -, die Merkel für die Partei gewinnen konnte, wieder verloren. Merkel habe es über viele Jahre geschafft, diese neuen Wähler zu gewinnen, ohne die Stammwähler der Union in großer Zahl zu verprellen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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