CSU will Koalition mit SPD nur ohne Hubertus Heil
Gut zwei Monate vor der Bundestagswahl erkennt CSU-Spitzenkandidat Alexander Dobrindt bei der SPD die Bereitschaft zur Abschaffung des Bürgergeldes in einer künftigen schwarz-roten Koalition. "Auch in der SPD reift der Gedanke, dass Hubertus Heil mit seinem ideologiegetriebenen Vorgehen beim Bürgergeld seiner eigenen Partei und der Gesellschaft einen Bärendienst erwiesen hat", sagte Dobrindt dem "Tagesspiegel".
Der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag machte es in diesem Zusammenhang
zur Bedingung, dass der bisherige SPD-Fachminister keine thematische
Zuständigkeit mehr erhält: "Eine Voraussetzung für die Rückabwicklung
des Bürgergelds ist in der Tat, dass Hubertus Heil nicht wieder
Arbeitsminister ist."
Eine Neuauflage einer Koalition von Union
und SPD nach der Wahl wird nach Ansicht Dobrindts nichts mit der großen
Koalition der Jahre 2013 bis 2021 zu tun haben. "Die alte Groko wird es
nicht mehr geben", so der CSU-Politiker, da die Kräfteverhältnisse
völlig anders sein würden und die Zahl der SPD-Abgeordneten im Bundestag
sich "glatt halbieren" könne: "Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben,
dass die vernünftigere Hälfte übrigbleibt."
Festgelegt auf ein
Bündnis mit den Sozialdemokraten sei die Union aber noch nicht. "Unsere
Ablehnung einer Koalition mit den Grünen bedeutet keine automatische
Verengung auf die SPD, sondern es wird sehr stark vom Abschneiden der
Union abhängen und natürlich auch vom Abschneiden der anderen Parteien",
sagte Dobrindt der Zeitung weiter. "Je stärker die Union wird, umso
eher ergeben sich auch neben der SPD Möglichkeiten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur