Beim Artenschutz nicht trödeln Zooverband fordert schnelle Umsetzung des neuen Weltnaturschutzabkommens
Archivmeldung vom 19.12.2022
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Freigeschaltet durch Mary SmithHeute konnten sich bei der Weltnaturkonferenz in Montreal fast 200 Staaten unter anderem darauf einigen, dass 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 geschützt werden. Auch mehr Geld soll für den Artenschutz ausgegeben werden.
"Wir sind sehr erleichtert, dass die internationale Staatengemeinschaft diesen Schritt zusammen geht. Wir müssen jetzt die Chance nutzen, das weltweite Artensterben endlich aufzuhalten und den Trend umzukehren. Aber jedes Abkommen ist nur so gut, wie seine Umsetzung und hier lässt das Naturschutzabkommen leider viel Spielraum. Und zum Trödeln fehlt uns die Zeit!", stellt Volker Homes, Geschäftsführer des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) fest. "Unsere VdZ-Zoos stehen mit viel Erfahrung bereit, um die Artenvielfalt mit unserem Wissen und Tierbestand zu stützen - auch direkt vor unserer eigenen, europaweiten Haustür. Denn die EU-Biodiversitätsstrategie und die neue Nationale Biodiversitätsstrategie in Deutschland muss nun entsprechend dem neuen Abkommen konsequent umgesetzt werden."
Die Arbeit moderner Zoos wird für das Überleben bedrohter Arten immer wichtiger, da sie eine entscheidende Rolle beim Erhalt der Biodiversität spielen. Zoos sind der größte außerschulische Lernort, an dem sich Menschen über das Thema Biodiversität, und wie sie geschützt werden kann, informieren können. Und unter günstigen Umständen können Nachzuchten hoch bedrohter Arten aus den Zoos in aufwendigen Projekten die Bestände in der Natur entscheidend verstärken. In 2021 wurden von den VdZ-Zoos rund 500 Tiere verschiedener Arten in Deutschland, in Europa und weltweit wieder ausgewildert - von Philippinen Krokodilen, Sumpfschildkröten, Feldhamstern bis hin zu Europäischen Wisenten. Auch investierten die Zoos in 2021 fast 10 Millionen Euro in Artenschutzprojekte vor Ort.
Quelle: Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) (ots)