Zeitung: Jugendwerbung der Bundeswehr kostet über zwölf Millionen Euro
Archivmeldung vom 09.12.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWie viel Nachwuchs die Bundeswehr durch ihre jüngste Werbeaktion "Mach was wirklich zählt" gewinnt, ist noch nicht abzusehen, die Kosten stehen jedoch offenbar bereits fest: Rund 12,5 Millionen Euro. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Bundestag, Gesine Lötzsch, angefordert hat und über das die "Berliner Zeitung" berichtet.
In dem Papier aus dem Finanzministerium werde als Ziel der Aktion beschrieben, "den Arbeitgeber Bundeswehr in der Wahrnehmung" junger Menschen zu positionieren und "passende Bewerberinnen und Bewerber zu gewinnen".
Den größten Posten machten mit 4,3 Millionen Euro die Plakate aus, die noch bis in den Februar 2016 hängen sollen. Da die Kosten für Werbeagentur und Produktion reduziert werden konnten, seien rund 340.000 Euro für Mediakanäle eingesetzt worden, die "hohe Aufmerksamkeit bei der Zielgruppe erzielen konnten", teilte Staatssekretär Jens Spahn der Abgeordneten der Linkspartei mit.
Mehr als eine Million Euro hat sich die Bundeswehr darüber hinaus die Feierlichkeiten zu ihrem 60-jährigen Jubiläum kosten lassen, schreibt die Zeitung weiter. Etwa die Hälfte diente dem Bericht zufolge der Feier mit großem Zapfenstreich vor dem Reichstagsgebäude, die andere Hälfte großformatigen Anzeigen, mit denen in mehr als 20 Tageszeitungen auf das Ereignis hingewiesen wurde.
Oppermann lehnt Aufstockung der Bundeswehr ab
SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann lehnt eine Aufstockung der Bundeswehr ab und fordert stattdessen noch mehr Stellen für die Bundespolizei. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" erklärte Oppermann: "Wir hatten während des seit 2001 laufenden Afghanistan-Einsatzes bis zu 10.000 Soldaten im Auslandseinsatz. Im Moment sind es 3.000. Das kann die Bundeswehr schaffen." Er halte es dagegen für notwendig, die Bundespolizei weiter personell zu verstärken, um die innere Sicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Für die Bundespolizei seien bereits weitere 3.000 Stellen beschlossen. "Zusätzliche Verstärkungen werden notwendig sein", erklärte Oppermann.
Zuvor hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) erklärt, sie lasse angesichts der wachsenden Anforderungen an die Bundeswehr eine Aufstockung der Truppe prüfen. Der Bundeswehrverband fordert 5.000 bis 10.000 Soldaten mehr.
Quelle: dts Nachrichtenagentur