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Scharfe Kritik Steinmeiers an Atomkraftwerk-Laufzeiten

Archivmeldung vom 26.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Frank-Walter Steinmeier Bild: spd.de
Frank-Walter Steinmeier Bild: spd.de

Die Szenarien der Berliner Koalition für eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke von 32 auf 60 Jahre sind nach den Worten von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier "grotesk".

Den  Zeitungen der in Essen erscheinenden WAZ-Mediengruppe (Samstagausgabe) sagte Steinmeier: "Das ist  abenteuerlich. Erst recht, wenn keiner weiß, wohin mit dem  Atommüll." Wer aufs Geratewohl Tausende Tonnen von Atommüll ohne  Endlager produziere und risikoreiche Technik in Kraftwerks-Oldtimern  einfach laufen lasse, "handelt unverantwortlich", kritisierte  Steinmeier.

Höhn wirft Koalition Rückkehr zur Atompolitik der 80er Jahre vor

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Bärbel Höhn, hat harsche Kritik an der Atompolitik der schwarz-gelben Koalition geübt. Höhn sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Samstagausgabe): "Eine Laufzeitverlängerung um 20 oder 28 Jahre auch nur ins Auge zu fassen, ist sicherheitspolitisch unverantwortlich."

Noch vor kurzem habe Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) wegen mangelnder Sicherheit eine Laufzeitverlängerung oberhalb von acht Jahren abgelehnt. "Jetzt liegt der Schwerpunkt der durchgerechneten Szenarien deutlich darüber", kritisierte Höhn. "Nach dem rhetorischen Schmusekurs von Minister Röttgen wird jetzt wieder verstärkt Atompolitik im harten Stil der 80er Jahre gemacht." Die Grüne warnte die Koalition davor, den gesellschaftlichen Konflikt um die Laufzeitverlängerung noch mehr anzuheizen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung / Saarbrücker Zeitung

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