Asyl: Menschenrechtsbeauftragte gegen Zurückweisungen an Grenzen
Archivmeldung vom 06.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, hat die Forderungen von Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) nach Zurückweisungen von Asylbewerbern an der deutschen Grenze scharf kritisiert. "Rechtswidrige Forderungen sind kein konstruktiver Beitrag zur Debatte", sagte Amtsberg, der "Süddeutschen Zeitung".
Die Grünen-Politikerin, die mit ihrer Position im Auswärtigen Amt
angesiedelt ist, warnt vor juristischen Problemen. "Auch die Union kennt
die Grenzen des geltenden Europarechts und die sehr hohen praktischen
Hürden", sagte sie weiter.
"Die Erfahrung hat gezeigt, dass
nationale Alleingänge keine Probleme lösen", so Amtsberg. Genau deshalb
hätten die EU-Mitgliedstaaten jahrelang um gemeinsame Regelungen
gerungen. Erst im Frühjahr hatten sich der Rat der EU und das
Europäische Parlament auf eine Reform der Gemeinsamen Europäischen
Asylpolitik geeinigt.
Merz hatte der Ampel-Koalition zuletzt ein
Ultimatum gesetzt. Bis zum Dienstag soll sich die Regierungskoalition
mit einer verbindlichen Erklärung auch zu Zurückweisungen bekennen, nur
dann werde die Union weitere Gespräche mit der Regierung über einen
gemeinsamen Asylkurs führen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur