Bundesregierung fürchtet Fachkräftemangel in der Gastronomie
Archivmeldung vom 05.04.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Bundesregierung warnt vor einem zunehmenden Fachkräftemangel in der Gastronomie. "Folgen daraus können mehr Ruhetage, verringerte Öffnungszeiten, oder verkleinerte Angebote auf Speisekarten, aber auch Betriebsschließungen sein", heißt es in der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion, über welche die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Freitagsausgaben berichten.
"Die Fachkräfteengpässe im Gastgewerbe können aus Sicht der Bundesregierung zum Hemmschuh für eine weitere gedeihliche Tourismusentwicklung werden. Das würde ländliche, oft strukturschwache Regionen besonders hart treffen." Gerade dort hätten Gaststätten eine soziale Funktion, etwa "als Begegnungsstätte für Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine". Laut Bundesregierung ist die Zahl der Beschäftigten im Gastgewerbe zuletzt stetig angestiegen.
Im Juni 2018 gab es in der Branche rund 1,1 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte - 1,9 Prozent mehr als zwölf Monate zuvor. Zudem waren in der Gastronomie rund 600.000 Minijobber beschäftigt.
Jedoch könne die Beschäftigung mit der Nachfrage offenbar nicht Schritt halten. "Die Zahl der offenen Stellen und nicht besetzten Ausbildungsplätze im Gastgewerbe wächst ebenfalls", so das Wirtschaftsministerium. Die FDP wirft angesichts dieser Lage der Bundesregierung Untätigkeit vor. "Die Regierung unternimmt rein gar nichts gegen das drohende Wirtshaussterben", sagte Marcel Klinge, tourismuspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, dem RND. Man sei sich der massiven Folgen des Fach- und Arbeitskräftemangels im Gastgewerbe zwar bewusst, geht die Probleme aber nicht an. Für Maßnahmen gibt es keine konkreten Zeitpläne oder Erfolgskontrollen: "Dafür aber fünf Jahre alte Broschüren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur