Industrie 4.0: Wirtschaft vom Kompetenzstreit in GroKo genervt
Archivmeldung vom 18.02.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie deutsche Wirtschaft ist zunehmend genervt von dem Berliner Kompetenzgerangel beim Thema "Industrie 4.0". Kurz vor einem Treffen von Forschungsministerin Johanna Wanka (CDU) mit Vertretern aus Industrie und Wissenschaft am Dienstag in Berlin äußerten sich Wirtschaftsvertreter kritisch über die zersplitterten Zuständigkeiten. "Parallele Strukturen müssen vermieden werden", sagte BDI-Geschäftsführer Dieter Schweer dem "Handelsblatt" (Dienstag-Ausgabe). "Die Politik muss begleiten, aber nicht leiten."
Gleichzeitig arbeitet Sigmar Gabriels (SPD) Wirtschaftsministerium an einer sogenannten Industrieplattform 4.0. Thilo Brodtmann, Geschäftsführer des Maschinenbauerverbandes VDMA, begrüßt zwar die Initiative des Bundeswirtschaftsministers, verwahrte sich aber sonst gegen Einmischung. "Was ein tragfähiges Geschäftsmodell ist und was nicht, wissen die Unternehmen selbst am besten. Das ist ihre Kernkompetenz."
In dem Vorwurf spiegelt sich die Sorge, das Thema könne in der Politik zerredet werden wie einst am Anfang bei der Entwicklung der Plattform Elektromobilität. Nach Informationen des "Handelsblatts" treffen sich am heutigen Dienstag in Berlin Wissenschaftsministerin Johanna Wanka mit der Fraunhofer-Gesellschaft und Unternehmensvertretern.
Quelle: dts Nachrichtenagentur