Keine konkreten Beschlüsse bei Wirtschaftsgipfel der FDP
Bei dem Spitzentreffen der FDP mit Wirtschaftsvertretern hat es keine konkreten Beschlüsse gegeben. "Wir haben heute nicht an einem gemeinsamen Papier beraten, sondern wir haben Vorschläge aufgenommen und bewertet und haben auch unsere eigenen Perspektiven vorgestellt und Feedback erhalten", sagte Finanzminister Christian Lindner am Dienstagmittag auf der Fraktionsebene des Bundestags.
Das werde jetzt in den gemeinsamen Beratungsprozess einfließen.
"Klar
ist, dass wir in den nächsten Wochen alleine schon aufgrund der
Zeitplanung für den Bundeshaushalt 2025 hier auch zu einer gemeinsamen
Position werden finden müssen", fügte Lindner hinzu. Er werde sich über
die Ergebnisse auch mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) und
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) austauschen.
Die
Vertreter der Wirtschaft äußerten sich insgesamt zufrieden, forderten
aber auch schnelle Fortschritte. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger
sprach von einem "sehr guten Austausch". Die Themen lägen auf dem Tisch:
"Wie bekommen wir dieses Land wieder auf Wachstumskurs? Wie gehen wir
die strukturellen Probleme des Wirtschaftsstandortes Deutschland an?"
Man brauche eine Strategie, die sich an allen Bereichen der Wirtschaft
orientiere und eben nicht nur an einzelnen Sektoren. Die Ampel müsse
gemeinsam die "richtige Wirtschaftspolitik" machen, um den Standort
wieder wettbewerbsfähig zu machen.
Reinhold von Eben-Worlée,
Mitglied des Präsidiums des Verbandes "Die Familienunternehmer", äußerte
sich ähnlich. Man habe Gelegenheit gehabt, die Sorgen und Nöte des
deutschen Mittelstandes, der Familienunternehmen im Land, dem
Bundesfinanzminister darstellen zu können. Die Bundesregierung müsse
jetzt schnell über die Regulierung und finanzielle Entlastung des
Mittelstandes beraten.
Die Liberalen um Lindner und
FDP-Fraktionschef Christian Dürr hatten für das Treffen Verbände
eingeladen, die bei dem ebenfalls am Dienstag stattfindenden
Industriegipfel von Kanzler Scholz nicht berücksichtigt wurden.
Vertreten waren die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
(BDA), der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), der
Bundesverband der Freien Berufe (BFB), die Deutsche Industrie- und
Handelskammer (DIHK) sowie der Verband "Die Familienunternehmer".
Der
Gipfel im Kanzleramt, zu dem der FDP-Termin eine Art Gegenveranstaltung
darstellte, startet am Dienstagnachmittag um 16 Uhr. Er soll nach
Angaben der Bundesregierung vertraulich ablaufen - zumindest im Vorfeld
wurden auch keine Pressetermine angekündigt. Ein Bildtermin zum Auftakt
war am Montag abgesagt worden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur