Polenz warnt vor verbaler Eskalation
Archivmeldung vom 12.04.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Ruprecht Polenz (CDU), hat nach den jüngsten Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad vor einer verbalen Eskalation des Atom-Streits mit dem Iran gewarnt.
Polenz
kündigte gegenüber der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen
Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) zugleich an, er werde mit der grünen
Bundestagsabgeordneten Marieluise Beck vom 2. bis zum 4. Mai nach
Teheran reisen. Beck gehört dem Auswärtigen Ausschuss an. "Ich warne
davor, dass die Äußerungen weiter in einer Weise eskalieren, dass es
immer schwerer wird, von den Bäumen, auf die man sich gegenseitig
jagt, wieder herunter zu kommen", sagte Polenz der "Mitteldeutschen
Zeitung". "Es ist immer noch so, dass man fünf bis zehn Jahre
braucht, um waffenfähiges Uran in ausreichender Menge zu produzieren.
Das ist also nicht Pfingsten oder Weihnachten, sondern deutlich
länger. So lange dies Einschätzung nicht substanziell korrigiert
wird, sollten wir uns an den Fakten orientieren und nicht an
irgendwelcher Rhetorik. Das heißt wiederum nicht, dass die Lage nicht
ernst ist."Polenz und Beck werden bei ihrer Reise unter anderem mit
dem iranischen Außenminister, dem Vorsitzenden des Auswärtigen
Ausschusses des iranischen Parlaments sowie mit Vertretern der
Zivilgesellschaft zusammen treffen. "Ich verspreche mir davon eine
bessere Möglichkeit, die Dinge auch persönlich einschätzen zu
können", so Polenz. Ursprünglich hatte der CDU-Politiker mit dem
stellvertretenden Ausschuss-Vorsitzenden Hans-Ulrich Klose (SPD) nach
Teheran reisen wollen. Der ist Anfang Mai allerdings verhindert.
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung