Sachsen-Anhalts Landesverwaltung beauftragt externe Dienstleister für mehr als 40 Millionen Euro
Archivmeldung vom 25.07.2024
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Freigeschaltet durch Mary SmithSachsen-Anhalts Landesverwaltung greift in ihrer Arbeit immer stärker auf externe Berater und Dienstleister zurück. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitagausgabe) mit Bezug auf ein Übersichtspapier des Landesfinanzministeriums an den Landtag. Demnach schloss die Landesverwaltung allein im Jahr 2023 Verträge über mehr als 40 Millionen Euro ab. Das war gut vier mal so viel wie in der gesamten Wahlperiode vom 2016 bis 2021, kritisierte die Linken-Finanzpolitikerin Kristin Heiß gegenüber dem Blatt.
Laut der Übersicht fallen vor allem zwei Kostenfaktoren ins Gewicht: die Ansiedlung des Chipherstellers Intel in Magdeburg und die Digitalisierung der Verwaltung. So schloss das Landeswirtschaftsministerium unter Sven Schulze (CDU) einen Rahmenvertrag über 10,6 Millionen Euro ab. Externe Dienstleister sollen dem Land bis ins Jahr 2027 hinein helfen, genügend Fachkräfte für "Ansiedlungen von Großunternehmen und deren Umfeld" ins Land zu holen. Den größten Dienstleistungsvertrag unterschrieb 2023 indes das Digitalministerium unter Lydia Hüskens (FDP) - mit dem IT-Dienstleister Dataport. Das Ministerium vereinbarte Leistungen im Wert von fast 14 Millionen Euro: Dataport organisiert IT-Strukturen für öffentliche Verwaltungen, es betreut auch Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein.
Die Linken-Politikerin Heiß kritisierte die zuletzt stark gestiegenen Kosten für externe Berater. "Wenn man Intel und Dataport herausrechnet, ist es immer noch mehr als in der vergangenen Legislaturperiode", sagte sie dem Blatt. Zwar werde das Land nie vollständig ohne externe Spezialisten auskommen, aber: "Die Verwaltung muss in der Lage sein, langfristige Aufgaben wie die Fachkräftegewinnung selbst zu bewältigen."
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)