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Bundesregierung will Briefzustellung auch an Packstationen

Archivmeldung vom 16.12.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.12.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Packstation – Modell Fachsystem, jede Sendung hat ein eigenes Fach (2006)
Packstation – Modell Fachsystem, jede Sendung hat ein eigenes Fach (2006)

Foto: Urheber
Lizenz: CC BY-SA 2.5
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Im Bundeswirtschaftsministerium gibt es Überlegungen, Briefe künftig ebenso wie Pakete auch in Packstationen auszuliefern. Dies ist eine von verschiedenen Maßnahmen, mit denen die chaotischen Zustände bei der Briefzustellung beseitigt werden sollen.

Das geht aus einem internen Papier hervor, das als Grundlage für eine Novelle des Postgesetzes dient, die im kommenden Jahr vorgelegt werden soll, wie der "Spiegel" berichtet. Die Bürger sollen sich zudem künftig bei einer gemeinsamen Stelle über Probleme mit der Brief- oder Paketzustellung beschweren können.

Die Bundesnetzagentur solle "als zentraler Ansprechpartner" dienen und "die Resilienz der Postnetze" gestärkt werden, heißt es in der Unterlage. Auch die drei Ampelparteien arbeiten an einem gemeinsamen Forderungskatalog, mit dem die Auslieferung der Post zuverlässiger und die Arbeitsbedingungen der Zusteller verbessert werden sollen. Geht es nach dem SPD-Postexperten Sebastian Roloff, soll es künftig eine schnelle Zustellung am folgenden Werktag, zugleich aber auch eine langsamere geben. Derzeit muss die Post 80 Prozent aller Briefe am folgenden Werktag zustellen. "Weniger als diese Quote ist denkbar", sagt der Münchner SPD-Abgeordnete, "allerdings muss die langsamere Post dann billiger werden und nicht die eigentlich pünktliche teurer."

Ein langsamer Standard-Brief solle demnach weniger als 85 Cent Porto kosten. Roloff erhofft sich durch die zwei Geschwindigkeiten auch weniger Nachtflüge der Post. Die Postboten sollen künftig entlastet werden, wenn sie schwere Pakete zusätzlich zu den Briefen austragen. Die derzeitige Grenze von 31,5 Kilogramm für einzelne Sendungen sei aus Arbeitsschutzgründen zu hoch. "Höchstens 25 Kilo sind aus meiner Sicht dauerhaft vertretbar", so Roloff. Bei der Zustellung von Paketen sollen sich Dienstleister künftig um eine Lizenz bewerben müssen. So will Roloff den Wildwuchs bei Subunternehmern eindämmen. "Hier muss es um Arbeitsbedingungen und Tariftreue gehen", sagte er. In diesem Jahr hat die Bundesnetzagentur schon mehr als 37.000 Beschwerden über die Brief- und Paketdienste gezählt, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Gleichzeitig erwartet die Post insbesondere wegen des Paketgeschäfts von DHL ein Rekordergebnis (Ebit) von rund 8,4 Milliarden Euro für dieses Jahr.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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