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"Für mich ist das Kopftuch wie Yoga oder Singen" - Muslima und Atheistin streiten über die Vereinbarkeit von Feminismus und Kopftuch

Archivmeldung vom 12.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kopftuch
Kopftuch

Bild: Ferdinand Lacour / pixelio.de

Kopftuch und Feminismus - ist das ein Widerspruch? In der neuen DISKUTHEK-Folge streiten die Journalistinnen Merve Kayikci und Pola Sarah Nathusius über die Frage, ob Kopftuch und Feminismus wirklich so unvereinbar sind. Kayikci ist praktizierende Muslima und trägt seit vielen Jahren Kopftuch, Nathusius spricht in ihrem Podcast "Das F-Wort" mit verschiedensten Gästen über Feminismus.

In dem Debattenformat des stern auf Youtube nehmen die beiden Frauen das Kopftuch nicht nur als vermeintliches Unterdrückungssymbol in den Blick, sondern auch als religiösen Ausdruck mit großem Deutungsspielraum. Pola, die auf eine katholische Mädchenschule gegangen ist und sich vom Glauben vollkommen entfernt hat, will Staat und Religion strikt trennen und deshalb keine Kopftücher in Gerichtssälen oder Klassenzimmern sehen. "Meine Haltung dazu ist: Wenn du Kopftuch trägst, dann kannst du mit diesem Kopftuch keine Richterin sein, [...] weil das nun mal eine Möglichkeit ist, um eine gewisse Grundneutralität in den Rechtsstaat reinzubringen", sagt sie. Merve widerspricht dem entschieden: "Das ist für mich als gläubiger Mensch ein neutrales Kleidungsstück."

Das Kopftuchverbot innerhalb des öffentlichen Dienstes zählt für Merve zu den Faktoren, die weibliche Selbstbestimmung verhindern: "Der erste Schritt zur Emanzipation oder Selbstbewusstsein zu gewinnen oder nicht unterdrückt zu werden, ist doch nun mal Bildung oder Arbeit - also selbst für sich sorgen zu können. Und genau das wird den Frauen eben nicht ermöglicht, die Kopftuch tragen."

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)

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