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Streit um 12 Euro Mindestlohn: DGB wirft Union "unanständigen" Schlingerkurs vor

Archivmeldung vom 03.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
12 Euro Mindestlohn (Symbolbild)
12 Euro Mindestlohn (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Unmittelbar vor der Entscheidung im Bundestag an diesem Freitag appelliert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) dringend an die Unionsfraktion im Bundestag, "endlich ihren Schlingerkurs beim Mindestlohn zu beenden". DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Mit wehenden Fahnen pro 12 Euro ist die Union in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen in die Wahlkämpfe gezogen, doch bei der entscheidenden Abstimmung im Bundestag will man sich nun enthalten. Ich hoffe, die Wählerinnen und Wähler merken sich das."

Körzell betonte, mehr als sechs Millionen Menschen warteten schon lange auf die 12 Euro Mindestlohn. Ihnen müsse das Verhalten der Union wie blanker Hohn vorkommen, kritisierte der Gewerkschafter. Es sei einfach nur unanständig, den höheren Mindestlohn in Wahlkämpfen als bloßen Stimmenfänger einzusetzen.

Der gesetzliche Mindestlohn soll am 1. Oktober auf 12 Euro steigen. Darüber entscheidet am Freitag abschließend der Bundestag. Die Unionsfraktion will sich dabei der Stimme enthalten, wie Anfang der Woche aus der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales verlautete. Aktuell liegt der Mindestlohn bei 9,82 Euro brutto. Zum 1. Juli 2022 wird er auf 10,45 Euro steigen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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