Bürgermeister von Siegburg prüft Verbot von Privat-Feuerwerk: "Feuerwerk ist vergiften der Luft"
Archivmeldung vom 30.07.2019
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Freigeschaltet durch André OttSiegburgs Bürgermeister Franz Huhn (CDU) lässt prüfen, ob die Kommune ein Verbot privater Feuerwerke an Silvester per Satzung durchsetzen kann. Dies berichten "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Kölnische Rundschau".
Feuerwerke seien ein "Vergiften der Luft" und nicht mehr zeitgemäß, schrieb Huhn in einem Brief an seine Amtskollegen aus den Nachbarstädten, Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und den Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan. Huhn forderte sie in dem Brief auf, künftig auf den Einsatz von Pyrotechnik bei den Veranstaltungen "Kölner Lichter", "Rhein in Flammen" und "Pützchens Markt" zu verzichten. Siegburg habe bereits im vergangenen Jahr auf das Feuerwerk zum Abschluss des Stadtfests verzichtet. Die Deutsche Umwelthilfe hatte zuvor ein Verbot von privatem Feuerwerk in der Kölner Innenstadt und 30 weiteren Städten angeregt.
Ein Vertreter des Feuerwerk-Herstellers Weco kritisierte die Debatte als "sehr populistisch". Georg Alef, Prokurist der in Eitorf im Rhein-Sieg-Kreis ansässigen pyrotechnischen Fabrik, ist überzeugt, "dass wir die Umwelt nicht allzu sehr schädigen". Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" und der "Kölnischen Rundschau" sagte er: "Da wird eine Stellvertreterdiskussion eröffnet, die an den wichtigen Klimaschutzfragen vorbeigeht." Er könne sich nicht vorstellen, dass es für Verbote eine rechtliche Grundlage gebe. Alef sorgt sich um die 450 Arbeitsplätze bei Weco: "Die Großfeuerwerke machen rund fünf Prozent unseres Umsatzes aus, entscheidend ist aber das Silvestergeschäft mit 95 Prozent."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)