CDU-Abgeordneter Heilmann hält Mehrheit für Finanzpaket für wacklig
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Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Heilmann sieht die Mehrheit im Bundestag für die Grundgesetzänderungen zur Schuldenbremse und dem Sondervermögen auf wackligen Beinen.
SPD, Grüne und CDU verfügen zusammen über eine Mehrheit von 32 Stimmen:
"Allerdings scheiden viele Abgeordnete von Grünen und SPD aus", sagte
Heilmann dem "Stern". Dass letztlich alle bei allem mitziehen, halte er
nicht für garantiert. "Das ist schon eine außerordentliche Operation."
Er
selbst äußerte auch rechtliche Bedenken hinsichtlich des
Milliardenpakets. "Das Gesamtpaket enthält eine Vielzahl von Regelungen,
die die Rechtswissenschaft wohl auf Jahre beschäftigen werden, da
zahlreiche verfassungsrechtliche Fragen damit aufgeworfen wurden", sagte
Heilmann. "Um ehrlich zu sein, bin ich mir über alle Fragen noch nicht
ganz im Klaren, da alles sehr kurzfristig geschieht."
Der
CDU-Politiker kritisierte die seiner Meinung nach unnötig kurzen
Beratungszeiten. Auch wenn die Vorhaben von Union und SPD noch mit dem
alten Bundestag verabschiedet werden sollen, würde jeder zusätzliche Tag
für Beratungen hilfreich sein, so Heilmann. "Der 20. Deutsche Bundestag
besteht noch bis zum 24. März. Man könnte ihm also einige zusätzliche
Beratungstage geben, um diese schwierigen Einzelfragen sorgfältiger zu
diskutieren."
Der CDU-Politiker hatte bereits vor zwei Jahren das
Heizungsgesetz der Ampel-Koalition vor dem Bundesverfassungsgericht
erfolgreich angefochten, da damals nicht genügend Zeit für Beratungen
eingeplant worden war. Auch diesmal sollen bei dem Sondervermögen und
der Änderung der Schuldenbremse die üblichen Beratungsfristen des
Bundestags verkürzt werden. Zumindest darin sieht Heilmann keine
grundsätzlichen Probleme: "Anders als beim damaligen Heizungsgesetz, bei
dem es objektiv keine Eilbedürftigkeit gab, besteht sie aufgrund der
sich rasant verschärfenden Lage in der Ukraine nun eindeutig", sagte
Heilmann.
Quelle: dts Nachrichtenagentur