SPD-Generalsekretärin will Ex-Verfassungsrichter als Sonderermittler nach Berliner Terroranschlag
Archivmeldung vom 21.01.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSPD-Generalsekretärin Katarina Barley hat sich dafür ausgesprochen, einen ehemaligen Verfassungsrichter als Sonderermittler zur Aufklärung möglicher Pannen im Fall des Terroristen Anis Amri einzusetzen. "Wir sollten sorgfältig aufklären, aber bitte ohne Schaum vor dem Mund", sagte Barley im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Sie warnte davor, die Diskussion um den Berliner Attentäter "parteipolitisch zu missbrauchen, wie manche aus der CDU das gerade tun". Nötig seien jetzt fundierte Erkenntnisse, um die Arbeit der Ermittlungsbehörden zu verbessern. Ein ehemaliger Verfassungsrichter könne "sehr gut" die Aufgabe eines Sonderermittlers übernehmen. Ein Untersuchungsausschuss des Bundestages würde aus Sicht der SPD viel zu lange brauchen, um Ergebnisse zu liefern, meinte die Juristin Barley. "Damit wäre niemandem geholfen."
Laut einem Bericht des Bundeskriminalamts (BKA) war der Tunesier Amri seit November 2015 regelmäßig im Visier der deutschen Sicherheitsbehörden und als Gefährder bekannt. Dennoch konnte der 24-Jährige am 19. Dezember einen Anschlag mit zwölf Toten auf einen Berliner Weihnachtsmarkt verüben.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)