Stegner will von Union AfD-Kooperationsverbot im Koalitionsvertrag
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner hat von der Union eine Klarstellung gefordert, dass sie künftig jedwede Zusammenarbeit mit der AfD ausschließe. Es müsse generell ausgeschlossen werden, "dass man bereit ist, mit Rechtsradikalen was gemeinsam zu machen", sagte er dem Nachrichtenportal "T-Online".
Das müsse "klar ausgeräumt" und "in der Koalitionsvereinbarung auch
niedergelegt" werden. Stegner nannte dies eine "erforderliche
Voraussetzung" für ein Regierungsbündnis mit CDU/CSU. In welcher Form
eine Distanzierung von der AfD im Koalitionsvertrag stehen könnte, ließ
er offen.
Stegner stellte klar, dass die umstrittene
Asyl-Abstimmung im Bundestag Ende Januar aus Sicht der SPD längst nicht
erledigt sei. Damals hatte die Union einen Antrag zur Migrationspolitik
mit den Stimmen der AfD mehrheitlich beschlossen. Die Sozialdemokraten
warfen der Union und CDU-Chef Friedrich Merz vor, eine parlamentarische
Mehrheit mithilfe der AfD bewusst in Kauf genommen zu haben.
Viele
in der Union hätten noch nicht begriffen, dass die Abstimmung nicht nur
eine "taktische Fehlleistung" gewesen sei, sondern für die SPD "eine
Frage von Grundsätzen, die wir niemals aufgeben würden", so Stegner.
"Wir wissen besser als jede andere Partei, wie das ist, wenn
Demokratiefeinde was zu melden haben." Mit Rechtsradikalen mache man
"nirgendwo, niemals und aus keinem Grund gemeinsame Sache", so der
langjährige SPD-Abgeordnete.
Der Frage, ob Friedrich Merz ein
guter Kanzler für Deutschland werden könne, wich Stegner aus. "Das weiß
ich nicht", sagte er. Wenn Merz gewählt werde, hätte er jedenfalls die
Chance, das zu zeigen. "Dass ihn eine gehörige Portion Skepsis
begleitet, das wird niemand wundern."
Quelle: dts Nachrichtenagentur