Wahlberechtigte erwarten keinen "Solingen-Effekt" bei Landtagswahlen
Archivmeldung vom 30.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Wahlberechtigten in Thüringen und Sachsen gehen mehrheitlich davon aus, dass die Terrorattacke in Solingen voraussichtlich keinen entscheidenden Einfluss auf die bevorstehenden Landtagswahlen hat. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Sender RTL und ntv hervor.
Demnach erwarten 60 Prozent der Wahlberechtigten in Sachsen einen
geringen oder keinen Einfluss des Ereignisses. In Thüringen sind es 57
Prozent, die den Einfluss als gering oder nicht vorhanden einschätzen.
Die
Einschätzung variiert jedoch stark zwischen den Anhängern der
verschiedenen Parteien. In Sachsen erwarten vor allem die Anhänger der
CDU (42 Prozent) einen großen Einfluss des Anschlags auf das
Wahlergebnis, während dies bei den Anhängern der Grünen (19 Prozent) und
der Linken (20 Prozent) am seltensten der Fall ist. In Thüringen äußern
sich ähnlich die Anhänger der AfD (36 Prozent) und des BSW (37
Prozent), während die Anhänger der Grünen (28 Prozent) und der CDU (32
Prozent) den Einfluss am wenigsten stark sehen.
Bezüglich der
persönlichen Wahlentscheidung geben in Sachsen nur 18 Prozent der
Wahlberechtigten an, dass der Anschlag ihre Stimmabgabe stark
beeinflusst. Bei den Anhängern der AfD ist dieser Wert mit 23 Prozent am
höchsten, während die Anhänger der Grünen (null Prozent) und der CDU
(elf Prozent) den geringsten Einfluss verspüren. In Thüringen fühlen
sich die Anhänger der AfD (36 Prozent) am stärksten in ihrer
Wahlentscheidung beeinflusst, während die Anhänger der CDU (neun
Prozent) und der Grünen (16 Prozent) am wenigsten davon betroffen sind.
Für
diejenigen, die bereits per Briefwahl abgestimmt haben, hat der
Anschlag kaum eine Rolle gespielt. In Sachsen sagen lediglich drei
Prozent und in Thüringen sogar nur zwei Prozent der Briefwähler, dass
sie nach dem Anschlag heute eine andere Wahlentscheidung treffen würden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur