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Ökonomen: Infektionszahlen müssen runter

Archivmeldung vom 07.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Clemens Fuest (2019)
Clemens Fuest (2019)

Bild: Screenshot Youtube Video: "Germany Has a Divided Economy, Ifo President Fuest Says" / Eigenes Werk

Ökonomen beobachten das Infektionsgeschehen in Deutschland mit großer Sorge. "Wir haben aktuell eine ganz schlechte Situation: Vieles wurde geschlossen, aber es verbessert sich nichts mehr", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest dem "Handelsblatt".

Dem dürfe die Politik nicht tatenlos zusehen. Fuest plädiert daher für härtere Kontaktbeschränkungen: "Ich halte es für naheliegend, den Lockdown über die Weihnachtsferien zu verschärfen, weil da viele Betriebe ohnehin zu machen", sagte Fuest. Konkret schlägt er vor, die Geschäfte, außer denen des täglichen Bedarfs, während der Weihnachtsferien zu schließen, und damit am besten bereits ein paar Tage vor Weihnachten anzufangen. Die aktuelle Lage sei "so ziemlich das schlechteste Szenario", sagte er.

Wirtschaftsweisen-Chef Lars Feld hält demgegenüber Verschärfungen nicht für notwendig, empfiehlt aber, den "Lockdown light" nur über Weihnachten zu lockern und die Lockerungen nicht bis einschließlich Silvester bestehen zu lassen. DIW-Chef Michael Fratzscher wiederum hält das Konzept "Wirtschaft offen, Privatleben geschlossen" angesichts der Infektionszahlen für "unrealistisch". Es verstehe auch niemand, "dass täglicher Kontakt zu Kollegen harmlos, zu Freunden und Verwandten aber gefährlich ist". Er forderte ebenfalls härtere Maßnahmen. Wie Fuest sagte er, dass es keinen Widerspruch zwischen dem Schutz der Gesundheit und dem Schutz der Wirtschaft gebe. "Viele Unternehmen haben alle ihre Rücklagen aufgebraucht und haben keine Resilienz mehr, um eine anhaltende zweite Infektionswelle überstehen zu können", warnte der DIW-Chef.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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