Parlamentarier rechnen mit Erfolg bei Klage gegen Abgeordnetengesetz
Archivmeldung vom 11.10.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Danckert rechnet mit einem Erfolg der Klage beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gegen das neue Abgeordnetengesetz.
"Wenn ich den Eindruck gehabt
hätte, die Klage wäre aussichtslos, dann hätte ich das nicht
gemacht", sagte er der "Mitteldeutschen
Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Zum Bild eines Abgeordneten gehört eine
gewisse Unabhängigkeit. Das bedeutet, dass ich wieder in meinen
angestammten Beruf hineinwechseln kann." Die Veröffentlichung von
Einkünften schade einem Anwalt, so der SPD-Politiker. Zudem könnten
sich Minister, Staatssekretäre und Generalsekretäre von Parteien auch
nicht schwerpunktmäßig dem Mandat widmen.
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Heinrich Leonhard Kolb erklärte dem Blatt: "Es geht darum, ob wir ein Parlament aus Berufspolitikern und Funktionären haben oder ob es auch Personen gibt, die neben dem Mandat ein weiteres Standbein besitzen. Man ist dann unabhängiger und bringt eigene Erfahrungen ein." Er fuhr fort: "Ein mittelständisches Unternehmen ist ein lebendes Objekt. Da muss man täglich eingreifen können. Einem Abgeordneten zu sagen: ,Das darfst Du aber nicht', ist weltfremd. Tut man es trotzdem, werden sich Mittelständler nicht mehr für den Bundestag bewerben können."
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutschen Zeitung