Laschets Corona-Krisenmanagement gerät in die Kritik
Archivmeldung vom 20.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttNordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) gerät in der Corona-Krise auch in den eigenen Reihen unter Druck. "Wir haben sofort Schulen und Kitas geschlossen, und ich hätte mir gewünscht, dass man über einen solchen Schritt auch im Rest des Bundeslandes früher nachdenkt", sagte der Landrat des besonders schwer vom Virus betroffenen Kreises Heinsberg, Stephan Pusch (CDU), dem "Spiegel".
Er warf Laschet zudem vor, die Krise am Anfang nicht ernst genug genommen zu haben. "Wir hatten den Eindruck, dass man denkt: Okay, das ist ein Problem des Kreises Heinsberg", so Pusch. Das habe "schon wehgetan". Auch der nordrhein-westfälische Handelsverband wirft Laschet mangelnde Entschlossenheit in der Krise vor: "Ich bin nicht begeistert von der Krisenkommunikation der Landesregierung", sagte Verbandspräsident Michael Radau dem "Spiegel".
Es habe zuletzt "im Stundentakt" Verunsicherung darüber gegeben, "ob der Einzelhandel nun offen bleibt oder nicht. Natürlich sind wir in einer Extremsituation, aber ein Hin und Her können wir uns nicht leisten", so der Verbandspräsident weiter. Laschet hatte einige Maßnahmen später getroffen als andere Länder, zum Beispiel Bayern. Am Donnerstag verkündete der Ministerpräsident zur Beruhigung der Wirtschaft ein milliardenschweres Rettungspaket.
Quelle: dts Nachrichtenagentur