Stegner kritisiert Gabriels Pläne zur Energiewende
Archivmeldung vom 24.01.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserSchleswig-Holsteins SPD-Landeschef Ralf Stegner hat die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zur Energiewende kritisiert. Im Interview mit der "Welt" stellte sich der designierte stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende gegen das Vorhaben, den Ausbau von Windkraft an Land zu drosseln: "Es ist falsch, die Windenenergie künstlich zu bremsen", sagte Stegner. "Sie ist auf Sicht extrem günstig, denn Wind ist unbegrenzt erneuerbar." Man brauche einen "maximalen Anteil von erneuerbaren Energien an der Energieversorgung, wenn die Energiewende klappen soll".
Stegner kündigte ein gemeinsames Vorgehen der Nordländer gegen die Windkraft-Pläne an. "Die fünf norddeutschen Länder sind allesamt SPD-regiert", sagte Stegner. "Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam zu einer abgestimmten Strategie kommen werden." Man werde die norddeutschen Interessen in die Diskussion um die Energiewende einbringen und "die große Koalition wird sicher den Konsens mit den Ländern suchen", sagte Stegner. Über Details werde man diskutieren müssen.
Stegner: SPD sollte Linke nicht als "Schmuddelpartei" darstellen
Der designierte stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner hat seine Partei aufgefordert, ihr Verhältnis zur Linkspartei zu entspannen: Die Linke als "Schmuddelpartei" darzustellen sei falsch, sagte Stegner der "Welt". Sie sei eine Konkurrenzpartei wie jede andere auch und sollte auch nicht vom Verfassungsschutz beobachtet werden.
Er forderte zugleich die Linke auf, politische Verantwortung zu übernehmen: "Die Linkspartei sollte jetzt aber auch inhaltlich gestellt werden. Sie hat vernünftige Leute, aber auch SPD-Hasser." Stegner sagte, die SPD sollte sich offenhalten, mit der Linkspartei regieren zu können, wenn sie sich verändert. Rot-Rot-Grün könne eine Option sein. "Die SPD-Wähler müssen wissen, dass wir Mehrheiten diesseits der Union nutzen wollen", stellte er klar.
Stegner kündigte an, sich um "Gesprächsfäden" zu kümmern, die die Regierungsoptionen der SPD wieder vergrößern. "Das mit der Union ist keine Ehe, sondern eine Partnerschaft auf Zeit bis 2017", betonte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur