Anti-AfD-Kampagne: Zentralrat der Muslime nennt AfD verfassungsfeindlich
Archivmeldung vom 08.03.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, hat der AfD vorgeworfen, sich "verfassungsfeindlich" zu verhalten. "Mit ihrer antimuslimischen Politik, dass sie Muslime nicht genauso behandeln möchte wie Christen oder Juden, hat sie gegen das Verfassungsrecht verstoßen", sagte Mazyek der "Frankfurter Allgemeinen Woche". Die AfD wende sich "gegen unser Land und gegen unsere großartige Demokratie und unsere Werte".
Mazyek sagte weiter, dass die AfD es am geschicktesten verstanden habe, eine "vorhandene antimuslimische Stimmung" parteipolitisch zu nutzen: "Das ist ihre Einflugschneise gewesen, und sie hat damit ein ganzes Sammelbecken von Neonazis und anderen Rechtsextremen aufgesogen." Das Problem der Islamfeindlichkeit in Deutschland sei "groß", so Mazyek: "Ich sehe einen Trend in der Gesellschaft." In den sozialen Medien und in der politischen Debatte sinke die Hemmschwelle, bestimmte Tabubrüche vorzunehmen: "Das hat in den vergangenen Jahren zugenommen, und diese Entwicklung schlägt sich nicht nur in der verbalen Gewalt gegen Muslime, sondern auch in der physischen Gewalt nieder."
Mazyek sagte dem Magazin: "Wir müssen vor allem stärker klarmachen, dass jeder Anschlag und jeder Übergriff ein Angriff auf uns alle ist. Dabei ist es egal, ob es eine Synagoge, eine Kirche oder eine Moschee ist: Egal, wo das Feuer brennt, es brennt unser Land." 2017 gab es in Deutschland mindestens 950 Angriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen. Die Behörden registrierten allein knapp 60 Anschläge, Schmierereien und Schändungen, etwa mit Schweineblut. In fast allen Fällen seien die Täter Rechtsextreme gewesen. Da die Behörden Daten zu islamfeindlichen Straftaten erst seit Jahresbeginn 2017 auswerten, gibt es keine Vergleichszahlen für 2016.
Quelle: dts Nachrichtenagentur