CSU streitet weiter über Guttenberg
Archivmeldung vom 03.12.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach Ansicht von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) ist ein Comeback von CSU-Hoffnungsträger Karl-Theodor zu Guttenberg nach seinem Interviewbuch schwieriger geworden. "Ich fürchte, dass Karl-Theodor mit seinem Interviewbuch Wunden geschlagen hat, die so schnell nicht verheilen werden", sagte Friedrich, der auch Bezirksvorsitzender der CSU in Guttenbergs Heimat Oberfranken ist, dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Der CSU-Kreisvorsitzende in Lichtenfels, Christian Meißner, sieht dies genauso. "Es bleibt dabei, dass er die Möglichkeit hat, zu kandidieren", sagt Meißner. "Aber es wäre nicht nötig gewesen, uns eine mitzugeben." In der CSU sorgt auch Guttenbergs Kritik, die Partei sei zu wenig an Europa orientiert, für Diskussionen. Unterstützung erhält er vom Parlamentarischen Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Stefan Müller. "Die CSU darf sich nicht nur als bayerische Interessenvertretung sehen. Sonst droht sie auch nur als Regionalpartei wahrgenommen zu werden."
Der Chef der CSU im Europaparlament, Markus Ferber, beklagt dagegen die Uneinigkeit in der Partei, vor allem zwischen München und Brüssel. "Wir sind keine einheitliche Firma mehr. Das ist unser Problem", so Ferber.
Der CSU-Europaparlamentarier Manfred Weber forderte, die Partei müsse ihre europafreundliche Linie stärker herausstellen. "Die proeuropäische Haltung der CSU kommt in ihren Papieren klar zum Ausdruck. Nur müssen wir das im Alltag auch leben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur