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Kinderehen-Verbot: Spahn kritisiert Zurückhaltung von Feministinnen

Archivmeldung vom 03.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jens Spahn Bild: Deutscher Bundestag  / Lichtblick/Achim Melde
Jens Spahn Bild: Deutscher Bundestag / Lichtblick/Achim Melde

CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn hat die Zurückhaltung vieler Feministinnen in der Debatte um das Verbot von Kinderehen kritisiert. "Da wird mit viel Härte für eine bis zur letzten Silbe politisch korrekten Sprache gekämpft oder gegen zu viel nackte Haut in der Werbung, aber wenn es um Kinderehen geht, bleibt ein Aufschrei aus. Ich nenne Ehen mit zehn- oder zwölfjährigen Mädchen Kindesmissbrauch. Da gibt es nichts zu relativieren", sagte Spahn der "Welt".

Es werde bei Randthemen teils mit unerbittlicher Härte gestritten, "während bei fundamentalen Fragen die Reaktionen verhalten sind". Das sei allerdings kein spezielles Problem des Feminismus, sondern der Debattenkultur insgesamt, so Spahn weiter. Konkret übte Spahn Kritik an Debattenbeiträge zu den jüngsten Äußerungen von EU-Kommissar Günther Oettinger.

Sich über dessen "saloppe Formulierungen zur Homo-Ehe zu empören, ist leicht abgeholter Applaus. Aber da wo es weh tut, bei importiertem Schwulenhass oder Antisemitismus, gibt es nur dröhnendes Schweigen", sagte der CDU-Politiker der Zeitung. Dabei gebe es kulturelle Prägungen aus der Heimat der Zuwanderer, "da kann es keine Toleranz geben".

Spahn bezeichnete es als "schwer erträglich, dass wir mittlerweile extra Unterkünfte für schwule und lesbische Flüchtlinge brauchen, weil es regelmäßig zu Übergriffen und Diskriminierung durch andere Flüchtlinge kommt". Und er äußerte den Wunsch, "dass wir uns gemeinsam für die Rechte von Frauen und Minderheiten einsetzen - und zwar auch und gerade für die Rechte der Frauen und Homosexuellen, die aus anderen Kulturkreisen zu uns gekommen sind".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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