NRW-Innenminister drängt auf Speicherung von IP-Adressen
Nach dem Schlag gegen ein Pädophilen-Netzwerk in mehr als 30 Ländern verlangt NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) mehr Befugnisse für Strafverfolgungsbehörden. "Wenn wir jetzt endlich mit der Verkehrsdatenspeicherung vorankommen, sind die IP-Adressen von Pädokriminellen nicht mehr sicher", sagte Reul dem "Tagesspiegel".
"Für Verbrecher wie diese darf es keinen sicheren Hafen geben, weder im
Darknet noch in Tor-Netzwerken." Tor-Netzwerke dienen der Anonymisierung
von Verbindungsdaten.
"Sich an unseren Kindern zu vergehen, ist
das größte Verbrechen, das Menschen begehen können. Damit Geld zu
verdienen, ist widerwärtig", sagte Reul. Er sei froh, "dass wir in
Deutschland Ermittler haben, die in diese Abgründe schauen und alles
Menschenmögliche machen, um das Leid dieser unschuldigen Kinder zu
beenden".
Der Grünen-Innenpolitiker Marcel Emmerich forderte, die
Betreiber der zerschlagenen Plattform "sowie die Millionen weiteren
pädophilen Verbrecher" müssten so schnell wie möglich ausfindig gemacht
werden. "Die Zerschlagung der Plattform und die Ermittlungen gegen
Tausende von Verdächtigen heute sind ein wichtiger Erfolg für die
internationale Koordinierung und den Schutz von Kindern", sagte er dem
"Tagesspiegel". Er verlangte, die Sicherheitsbehörden personell,
technisch und finanziell besser auszustatten, "um im Darknet schneller
einzugreifen und Kinderleben zu schützen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur