DGB verlangt Corona-Bonus für Ausbildungsbetriebe
Archivmeldung vom 30.04.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert finanzielle Unterstützung für Ausbildungsbetriebe in der Coronakrise. "Wir müssen den Corona-Crash am Ausbildungsmarkt verhindern", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack dem "Handelsblatt".
Notwendig sei ein Bonus für Unternehmen, die Auszubildende aus insolventen Betrieben übernehmen. Zudem müsse die Bundesregierung ein Sonderprogramm für außerbetriebliche Ausbildungsplätze auflegen, so die stellvertretende DGB-Chefin weiter.
Nötig sei auch ein Zukunftsfonds zur Fachkräftesicherung, der sich aus Beiträgen der Arbeitgeber und des Bundes speise. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) müsse zudem endlich zu einem Spitzentreffen der Allianz für Aus- und Weiterbildung einladen, wie der DGB schon Mitte April in einem Schreiben an den Minister gefordert habe, sagte Hannack.
Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, hatte am Donnerstag bei der Vorstellung der aktuellen Arbeitsmarktdaten an Ausbildungsbetriebe appelliert, trotz der Coronakrise ihr Engagement nicht zurückzufahren.
"Ein Rückgang der Ausbildungszahlen im Handwerk wäre ein Drama", sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell dem "Handelsblatt". Jeder Handwerksbetrieb solle es sich zweimal überlegen, bevor er jetzt Ausbildungsplätze abbaue. "Wer vor fünf Wochen noch den Fachkräftemangel bemängelt und jetzt von der Einstellung der Ausbildungsaktivitäten in diesem Jahr spricht, schafft kein Vertrauen in das Handwerk", so Körzell.
Quelle: dts Nachrichtenagentur