Experten kritisieren Solarstrom-Kompromiss der Koalition
Archivmeldung vom 11.02.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer von der schwarz-gelben Koalition vorgelegte Kompromiss zur Solarförderung stößt auf Kritik. Der jetzt vorgelegte Gesetzentwurf für die Förderung von Solaranlagen auf Dächern hebele in Wahrheit die Novelle aus, berichtet die in Bielefeld erscheinenden Tageszeitung Neue Westfälische unter Verweis auf Branchenkenner. Laut einer Klausel soll der Eigenverbrauch von Solarstrom künftig von der Kürzung ausgenommen werden.
"Der Anreiz für die Bürger, den auf dem Dach produzierten Solarstrom selbst zu verbrauchen, statt ihn ins öffentliche Netz einzuspeisen, wird durch eine höhere Vergütung gestärkt", verweist das Blatt auf die Eckpunkte des Bundesumweltministeriums. "Erhielten sie bisher rund 4 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gegenüber der Einspeisung, sollen sie künftig sogar 10 Cent bekommen." Damit werde die Subvention für den Durchschnittshaushalt am Ende aber um nur knapp 6 Prozent gekürzt - statt der offiziell verkündeten 16 Prozent. Künftig erhalten Betreiber einer Solaranlage nach Berechnungen von Branchenexperten durchschnittlich 58 Prozent ihres Stroms zwar nur noch mit 32,88 Cent (39,14 Cent minus 16 Prozent) pro kWh vergütet. Doch für 42 Prozent des Stroms, der nicht aus der Steckdose fließt, gibt es 42,88 Cent (plus 10 Cent). "Im Schnitt erhält ein Betreiber immerhin noch 37,08 statt 39,14 Cent. Und wer mehr Strom als 42 Prozent verbraucht, erhält noch mehr Geld." Damit werde ein deutlicher Anteil des Solarstroms sogar mehr gefördert.
Quelle: Neue Westfälische