SPD-Linke streitet über Abrechnung mit Schröder
Archivmeldung vom 27.10.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVertreter der linken SPD-Flügels haben ein ebenfalls von SPD-Linken einberufenes Basis-Treffen am 8. November in Kassel als unnötig und schädlich kritisiert. Die einer Abrechnung mit der Schröder-Ära dienende Zusammenkunft werde der Partei "mehr schaden als nutzen", sagte der SPD-linke Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwochsausgabe).
Eine Bitte der Initiatoren um Unterstützung habe er abgelehnt, "weil ich von der ganzen Aktion nichts halte", sagte Lauterbach weiter. Ablehnend äußerte sich auch SPD-Rentenexperte Anton Schaaf, der der Parlamentarischen Linken angehört. "In allen Gremien, auf allen Ebenen sind Diskussionen in der Partei erwünscht und möglich, die designierte neue Parteiführung reist in diesen Wochen durchs ganze Land und führt Gespräche- da braucht man ein Extratreffen wohl nur, damit einige ältere Herren ihr Mütchen kühlen können", sagte Schaaf der Zeitung. Im Willy-Brandt-Haus wurde das als "Basis-Ratschlag" titulierte Treffen mit SPD-Linken wie Hermann Scheer, Johano Strasser, Ottmar Schreiner und Rudolf Dreßler gelassen zur Kenntnis genommen. "Ich bin mir nicht im Klaren, was das soll", sagte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil dem Blatt und verwies auf das "Labbadia-Prinzip". Als Bundesligaprofi hatte sich der heutige Trainer des HSV Bruno Labbadia, einst mit dem Ratschlag unsterblich gemacht, man dürfe das "nicht so hochsterilisieren".
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger