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Jüdische Organisationen: Offene Ansprüche von NS-Opfern umgehend anerkennen

Archivmeldung vom 08.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Carsten Raum / pixelio.de
Bild: Carsten Raum / pixelio.de

Zahlreiche jüdische Organisationen sowie der Zentralrat der Sinti und Roma fordern von der deutschen Politik, noch offene Ansprüche von Opfern des Nationalsozialismus umgehend anzuerkennen und zu entschädigen. "Die Bundesrepublik Deutschland hat lange genug auf Zeit gespielt", heißt es in dem von der Berliner Zeitung veröffentlichten Aufruf. "Wir appellieren deshalb an den 18. Deutschen Bundestag, unabhängig von Koalitionen und Parteibüchern, die letzte Chance zu nutzen. Wer vor 68 Jahren befreit wurde und noch am Leben ist, hat die Blütezeit seines Lebens hinter sich. Statt bewegender Reden fordern wir Taten."

Als Beispiel für noch nicht anerkannte Opfergruppen nennen die Unterzeichner ehemalige sowjetische Kriegsgefangene und die Überlebenden der "Euthanasie"-Programme. Die Politik dürfe auch nicht vormittags an das tausendfache Leid und Tod von Sinti und Roma im Nationalsozialismus erinnern und nachmittags lebende Roma als Gefahr für die Sozialsysteme stigmatisieren, heißt es in der Erklärung zum 75. Jahrestag der Pogromnacht.

Ein Denkmal für die ermordeten und verfolgten Homosexuellen müsse gleichzeitig Mahnung sein, diese Bevölkerungsgruppe nicht länger rechtlich zu benachteiligen. "Die NSU-Mordserie und tagtägliche Gewalt in Wort und Tat gegen Juden, Muslime, Homosexuelle, Migranten und Flüchtlinge mahnen: dieser Staat muss mehr tun, um seiner Verantwortung gerecht zu werden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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