Ex-Regierungssprecher Béla Anda kritisiert Scholz
Archivmeldung vom 17.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBéla Anda, Regierungssprecher der rot-grünen Koalition unter Gerhard Schröder (SPD), kritisiert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) scharf. Zum Vergleich zwischen Scholz und dessen Vorgängerin Angela Merkel anlässlich des 70. Geburtstags der Altkanzlerin sagte er dem "Tagesspiegel", Merkel hätte sich nicht so "auf der Nase herumtanzen lassen" wie Scholz.
Dabei bezog sich Anda explizit auf den Bundestagsabgeordneten Toni
Hofreiter (Grüne) und die frisch gewählte Europaabgeordnete Marie-Agnes
Strack-Zimmermann (FDP): "Die beiden haben teilweise wöchentlich in
Talkshows die Politik des Kanzlers in der Ukraine-Frage mit schlimmsten
Worten belegt, seine Autorität massiv untergraben. Da wurde jeden Abend
das Bild in deutsche Wohnzimmer getragen, die Koalition sei völlig
führungslos. Das ging oft nur sehr knapp an der Beleidigung vorbei und
gelegentlich nicht mal das." Das möge mittlerweile zum politischen Stil
gehören, so Anda. "Doch der politikferne Bürger - und das sind die
meisten - versteht nicht, warum es in solchen Fällen keine Maßregelung
gibt. Ich bin überzeugt: Angela Merkel hätte sich nicht so auf der Nase
herumtanzen lassen."
Anda weiter: "Olaf Scholz würde sich niemals
von irgendjemandem etwas abschauen. Er ist der Auffassung, dass er den
Anforderungen ohnehin genügt." Scholz lache am liebsten über seine
eigenen Witze. "Er ist sich selbst genug."
Anda kritisierte zudem
die Kommunikation von Scholz: "Mein Eindruck ist, der Kanzler setzt auf
eine Art Frankreich-Effekt. Und glaubt, dass die Menschen sich am Ende
eben doch hinter den demokratischen Parteien und vor allem der SPD
versammeln, wenn Donald Trump erst einmal US-Präsident ist und die AfD
bei den Wahlen in Ostdeutschland stark abgeschnitten hat. Aber um die
Menschen mehrheitlich zu erreichen, müsste er viel stärker erklären, was
er tut und warum."
Quelle: dts Nachrichtenagentur