Union knüpft Fusion von EADS und BAE an Bedingungen
Archivmeldung vom 14.09.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Fusionspläne von Europas Luft- und Raumfahrtkonzern EADS mit der britischen BAE Systems zum globalen Rüstungsgiganten werden von der Union im Bundestag grundsätzlich begrüßt, aber an Bedingungen geknüpft. Es seien hier "im höchsten Maße volkswirtschaftliche, technologiepolitische, industriepolitische und sicherheitspolitische Interessen betroffen, die nicht durch die Vorstände entschieden werden können", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Joachim Pfeiffer (CDU), "Handelsblatt-Online".
"Deutschland hat hierbei viel zu verlieren." Es gehe hier nicht nur um den Unternehmenssitz, sondern auch um Produktionsstandorte und damit Arbeitsplätze sowie den Erhalt von Wertschöpfung und technologischer Kompetenz. "Dies sind Fragen von nationalem Interesse." Pfeiffer wies darauf hin, dass Deutschland viele Milliarden Euro an Steuergeldern in den Aufbau des Unternehmens EADS gesteckt habe. "Daher ist für mich klar, dass eine Entscheidung über eine Fusion eine hohe Bedeutung für die Zukunft des Wirtschafts- und Technologiestandorts Deutschland hat", sagte er.
Die Letztentscheidung in dieser "hoch politischen Frage" müsse daher die Bundesregierung treffen. Dessen ungeachtet begrüßte Pfeiffer die Pläne für ein Zusammengehen der beiden Konzerne. "Die mögliche Fusion zwischen EADS und BAE Systems hat grundsätzlich Charme", sagte er. "Es könnte ein europäischer Global Player im Bereich der zivilen und militärischen Schlüsseltechnologien entstehen."
Der CDU-Politiker unterstrich zugleich, dass das Management im Rahmen seines Auftrages handle, wenn es eine Fusion wegen der möglichen Realisierung betriebswirtschaftlicher Vorteile anstrebt. "Allerdings ist hierbei nicht nur die betriebswirtschaftliche Sicht relevant", fügte er hinzu. "Auch kann der Zeitgeist im Hinblick auf die Renditewünsche privater Kapitalanleger nicht der entscheidende Maßstab sein", sagte Pfeiffer mit Blick auf die deutschen Interessen an einem solchen Deal.
Quelle: dts Nachrichtenagentur