Bodo Ramelow: Medienkompetenz statt Verbote
Archivmeldung vom 06.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBodo Ramelow, Vizechef der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, zeigt sich angesichts der Verbotsdebatte um die so genannten Killerspiele genervt: "Jedes Mal, wenn es ein Massaker gibt, geht die Debatte um die virtuelle Welt los - ohne, dass die Leute davon Ahnung haben."
Der Abgeordnete aus Thüringen fordert auch
von Politikern Medienkompetenz ein. Bayerns Innenminister Günter
Beckstein stelle mit seinem Vorstoß zum Beispiel die gesamte
Counter-Strike-Community unter Verdacht.
"Counter-Strike und andere Spiele gehören in
Alterklassifizierungen, aber nicht ins Strafrecht", so Ramelow.
Beckstein solle sich einmal vorurteilsfrei die
Counter-Strike-Community anschauen, empfiehlt der Linkspolitiker.
Eine "Qualitätsdebatte sowie ein Lizenzierungsverfahren" sollte vor
einer Verbotsdebatte stehen, fordert der Politiker.
Das entscheidende Problem seien nicht die Computer- oder
Videospiele, sondern die Möglichkeit zum Teil legal an Waffen und
Munition heranzukommen. "Diejenigen, die jetzt am lautesten nach
Verboten schreien, sollten berücksichtigen, dass die Schüler und
Lehrer nicht mit Bits und Bytes verletzt wurden", stellt Ramelow
fest. Für ihn sei es dringend erforderlich, dass eine Abrüstung der
Gesellschaft stattfindet und rechtliche Konsequenzen gezogen werden.
Ramelow findet es nicht hinnehmbar, dass vier Jahre nach dem Gutenberg-Massaker immer noch die Möglichkeit bestehe, sich Waffen aus dem Internet zu bestellen und Munition an privaten Schießständen zu erwerben. "Waffen müssen in allen Bereichen einer strengen Kontrolle unterliegen und Personen, die Waffen besitzen wollen, müssen speziell auf ihrer Eignung geprüft werden." Unter anderem müsse ein zentrales Waffenregister eingeführt werden.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.