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Niedersachsen will weitere Schulen öffnen und behält sich Sonderweg vor

Archivmeldung vom 26.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Grant Hendrik Tonne (2018)
Grant Hendrik Tonne (2018)

Foto: Foto-AG Melle
Lizenz: CC BY 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne ist fest entschlossen, nach dem für kommende Woche geplanten Gespräch zwischen den Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in seinem Bundesland weitere Schulen zu öffnen.

"Mein Ziel ist unverändert, so schnell wie möglich alle Schüler in den Wechselunterricht zurückzuholen. Ich erinnere an unsere Erfahrungen mit den Grundschulen, die wir ja im Wechselmodell gelassen haben - und die sind wirklich gut", sagte der SPD-Politiker im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Gleichzeitig betonte der Schulminister, der eigentlich schon für kommenden Montag weitere Schulöffnungen in Aussicht gestellt hatte, dass ihn keineswegs der Mut verlassen habe.

"Aber ich habe immer auch gesagt, dass günstige Inzidenzwerte die Bedingung dafür sind, weitere Klassen in die Schulen zurückzuholen. Und da müssen wir leider feststellen, dass die vergangenen beiden Wochen nicht zufriedenstellend waren", erklärte der Vater von vier schulpflichtigen Kindern. Die derzeitige Stagnation bei den Corona-Zahlen und Unsicherheiten bei den Mutationen hätten ihn letztlich dazu bewogen, die Lage noch eine weitere Woche zu beobachten.

Der Minister äußerte die Hoffnung, dass es zwischen den Ministerpräsidenten und der Kanzlerin kommende Woche zu "gemeinsamen Perspektiven für die Kitas und Schulen kommt". Sei dies nicht der Fall, behalte Niedersachsen sich vor, erneut auszuscheren. "Das ist kein Automatismus, aber ich sage auch nicht, dass es auf keinen Fall wieder einen niedersächsischen Sonderweg geben wird. Angesichts der Dauer des Lockdowns müssen wir uns jedenfalls ganz dringend über Perspektiven für die Öffnung von Schulen und Kitas unterhalten. Wir dürfen dabei nicht aus den Augen verlieren, was dieser Lockdown mit unseren Kindern und Jugendlichen macht - sie leiden sehr darunter", stellte Tonne klar.

Gleichzeitig forderte er, dass das Impfangebot für Grundschullehrer und Erzieher auf alle ausgeweitet wird, die in Grundschulen und Kitas tätig sind, also etwa auch auf Hausmeister und Sekretärinnen. "Eine Differenzierung wäre da nicht zu rechtfertigen, genauso wie ich es nicht für vermittelbar halte, Grundschullehrkräfte zu impfen, andere Lehrerinnen und Lehrer aber nicht", sagte Tonne und rief den Bund auf, "die Corona-Impfverordnung so anzupassen, dass die Gesamtheit derer erfasst wird, die in all unseren Schulen und Kitas tätig sind". Alles andere mache vom Infektionsschutz her "wenig Sinn" und erzeuge zudem eine Zwei-Klassen-Gesellschaft unter den Beschäftigten.

Große Hoffnungen setzt der Kultusminister unterdessen in Corona-Selbsttests. "Mit diesen Tests kommen wir ganz sicher einen entscheidenden Schritt weiter. Wir werden diese Selbsttestungen für Schülerinnen und Schüler auf jeden Fall ermöglichen", betonte Tonne, warnte aber gleichzeitig vor allzu großen Erwartungen, was das Tempo der Umsetzung betrifft: "Ich bitte um Verständnis dafür, dass das für ein so großes System wie den Schulbereich nicht von heute auf morgen geht."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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