Union debattiert über E-Auto-Regelung auf EU-Ebene
Archivmeldung vom 22.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFührende Unionspolitiker debattieren, ob die in den politischen Leitlinien der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) vorgesehene Ausnahmegenehmigung für E-Fuels hinreicht, oder ob es - wie im CDU/CSU-Europawahlkampf gefordert - eine weitergehende Abkehr vom Verbrennerverbot auf EU-Ebene braucht. Das berichtet die "Bild".
Der CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke argumentiert, dass künftig die
gesamte CO2-Bilanz eines Fahrzeugs in den Blick genommen werden müsse,
also auch der Aufwand der Batterieproduktion, wodurch Verbrenner wieder
zulassungsfähig werden könnten. Radtke: "Es muss jetzt alles auf den
Prüfstand. Nur die E-Fuels-Ausnahme wäre witzlos."
Der
stellvertretende CDU-Bundestagsfraktionsvorsitzende Jens Spahn mahnte:
"Hunderttausende Jobs in Deutschland und Europa hängen vom
Verbrennermotor ab. Es werden auch nach 2035 noch hunderte Millionen
Verbrennerautos auf der Welt zugelassen werden. Die einzige Frage ist,
ob die entsprechenden Jobs in Deutschland sind oder woanders auf der
Welt. Bei Elektromotoren sind wir voll abhängig von China, bei
Verbrennermotoren brauchen wir nicht eine einzige Schraube aus China.
Die Verbrenner-Technologie sichert Europas Souveränität."
CDU-Generalsekretär
Carsten Linnemann sagte auf Anfrage der "Bild" nur, der "klimaneutrale
Verbrenner" müsse "Teil des europäischen Mobilitätsmixes bleiben". Er
fügte an: "Ohne Technologieoffenheit würden wir unserem Autostandort
Deutschland immensen Schaden zufügen." Als Union habe man den Wählern
versprochen, dass der klimaneutrale Verbrenner bleibe - dabei müsse es
auch bleiben.
Die SPD kritisiert die Union wegen des - trotz der
auf die Rücknahme des Verbrennerverbots ausgerichteten Wahlkampagne der
Union - unveränderten Kurses der EU-Kommissionspräsidentin scharf. Die
sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete Isabel Cademartori sagte der
"Bild": "Die Union ist als Tiger gesprungen und als Bettvorleger
gelandet. Das ist typisch Unionspopulismus. Erst Stimmung machen und
dann doch nichts ändern."
Quelle: dts Nachrichtenagentur