Armin Laschet: Europa braucht Deutschland und Frankreich als Führungs-Duo
Archivmeldung vom 20.01.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithVor den Feierlichkeiten der 60-jährigen deutsch-französischen Freundschaft am 22. Januar mahnt CDU-Außenpolitiker Armin Laschet einen Neustart des deutsch-französischen Motors in Europa an. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte Laschet: "Die Zeit ist jetzt drängender denn je, den deutsch-französischen Motor wieder neu zu starten." Das deutsch-französische Verhältnis sei "in keinem guten Zustand". "Man müsste gerade jetzt, in Zeiten des Krieges in Europa, viel enger zusammenarbeiten. Im Aachener Vertrag, der Neuauflage des Elysée-Vertrages, ist eigentlich zugesagt, dass alle wichtigen politischen Entscheidungen miteinander abgestimmt werden. Man hatte in den letzten Wochen nicht den Eindruck, dass noch irgendetwas abgestimmt wird. Ich hoffe, das ändert sich mit den Feierlichkeiten an diesem 22. Januar", sagte der frühere CDU-Parteivorsitzende.
Er sei sicher: "Macron will diese enge Beziehung zu Deutschland. Mein Eindruck ist, dass er neuerdings zu kühle norddeutsche Antworten aus Deutschland erhält. Wer Frankreich kennt, weiß, dass unser westlicher Nachbar auch großen Wert auf gemeinsame Akte, auf Symbole, auf gemeinsame Empathie legt. Das muss man wissen und berücksichtigen", sagte Laschet.
Europa sei bisher kein wichtiger Akteur im Ukraine-Krieg. "Man braucht Wochen, um zu Entscheidungen zu kommen. Manche Länder scheren immer wieder aus. Die Fliehkräfte zwischen Polen, den baltischen Staaten und Ungarn, zwischen den Nord- und den Südländern sind sehr stark. Deshalb braucht es Deutschland und Frankreich als Führungs-Duo. Ich erkenne aber leider im Augenblick keine Führungsfigur in Europa", kritisiert der CDU-Politiker.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)