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Merkel: Die Deutschen müssen den Euro nicht lieben

Archivmeldung vom 11.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dr. Angela Merkel Bild: CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
Dr. Angela Merkel Bild: CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht keine Notwendigkeit, dass die Deutschen den Euro lieben. "Wir müssen unser Geld nicht lieben, sondern sehen, wie sehr es uns nützt, und das tut der Euro auf ganzer Linie", sagte Merkel in einem Interview mit der "Bild-Zeitung".

"Eines sollten wir uns alle klarmachen: Es herrscht ein immer intensiverer weltweiter Wettbewerb mit großen Ländern wie China, Indien oder Brasilien. Um da mithalten zu können, braucht Deutschland Verbündete. Der Euro schafft solche Verbündete. Ein fester, leistungsfähiger Euroraum ist der beste Schutz für unseren Sozialstaat und unsere Arbeitsplätze."

Merkel räumte ein, dass die Deutschen mit der D-Mark Jahrzehnte des Aufstiegs aus den Trümmern des Krieges zu einem respektierten und erfolgreichen Land verbänden. "Unsere Verbindung mit dem Euro ist kürzer. Trotzdem bringt der Euro uns große Vorteile, und das wissen die meisten auch. Seit wir den Euro haben, liegt die Inflation im Schnitt niedriger als zu D-Mark-Zeiten. Das stärkt die Kaufkraft aller Bürger", sagte Merkel.

Außerdem hat die Kanzlerin für den neuen "Pakt für Wettbewerbsfähigkeit" als Lehre aus der Euro-Krise geworben. "Wir wissen jetzt ein für alle Mal: Der Euro ist unser Schutz, aber er verträgt im Inneren keinen Schlendrian. Der Euro will gut gepflegt sein. Das richten wir jetzt ein, u.a. mit dem Pakt für Wettbewerbsfähigkeit", so Merkel. Dabei gebe Deutschland aber keine zusätzliche Zuständigkeit nach Brüssel ab. "Über Renten und Soziales wird weiter allein in Berlin, im Bundestag entschieden. Wer Kredite braucht, muss unsere Bedingungen erfüllen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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