Extreme Schwankungen bei Anerkennungsquoten türkischer Asylbewerber
Archivmeldung vom 25.07.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Anerkennungsquote für Asylbewerber aus der Türkei schwankt stark zwischen verschiedenen Außenstellen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Das berichtet die "Welt". Im Bundesschnitt 2017 lag die Quote dem BAMF zufolge bei 28,1 Prozent. In den nordrhein-westfälischen Außenstellen lag sie weit darüber, in ostdeutschen Außenstellen war sie deutlich niedriger.
In der Außenstelle Halberstadt (Sachsen-Anhalt) erhielten im vergangenen Jahr den BAMF-Statistiken zufolge nur 2,7 Prozent der türkischen Asylbewerber einen Schutztitel. In Chemnitz (Sachsen) waren es 2,2 Prozent, im brandenburgischen Eisenhüttenstadt sogar nur 1,9 Prozent der Menschen. In der nordrhein-westfälischen Außenstelle Mönchengladbach lag die Quote bei 68,3 Prozent, in Essen bei 76,7 Prozent und in Bonn gar bei 82,9 Prozent. Das BAMF begründete dies in der "Welt" damit, dass jedes Asylverfahren immer eine Einzelfallprüfung darstelle. Es werde individuell geprüft, ob Schutz gewährt wird. Zudem könne es "auch vorkommen, dass zu eine
m bestimmten Zeitpunkt besonders viele Schutzsuchende aus einer bestimmten Region eines Herkunftslandes nach Deutschland kommen und deren Asylantrag zum überwiegenden Teil im Rahmen der Weiterverteilung in einem Bundesland bearbeitet wird". Dies könne "die Schutzquoten entsprechend verändern, da die Entscheidungsgrundlagen zu Personen aus verschiedenen Herkunftsregionen unterschiedlich sein" könnten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur